Pferderassen der Welt


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Hier finden Sie einige Informationen über die Pferderassen, die wir in den verschiedenen Regionen der Welt benutzen.

Von Höhlenzeichnungen glaubt man schliessen zu können, dass das Urpferd die Merkmale des heute wieder nachgezüchteten Przewalski-Pferdes hatte. Der massige Kopf und die aufgerichtete Mähne weisen verblüffende Übereinstimmung aus.
Die erste Domestizierung des Pferdes fand wohl vor 3-4000 v.Chr. in den Steppen Zentralasiens statt. Diese ersten Pferde wurden zur Fleisch- und Milchgewinnung gehalten. Sehr bald begannen die Nomaden das Pferd zu Transportzwecken zu nutzen.

Im Mittleren Osten wurde mit der Sesshaftigkeit um 4000 v.Chr. der Ochse verwendet, zum Schlitten ziehen und zum Pflügen. Die Schlitten wurden wahrscheinlich zunehmend mit Rollen ausgestattet, aus denen dann die Räder wurden. Ab dem 3ten Jahrtausend v.Chr. gibt es archäologische Nachweise für Karren, die von Equiden gezogen wurden. Mit zunehmender Verbreitung und Nutzung der Pferde zu Kriegszwecken wurden die Wagen leichter. Daraus entwickelte sich der zweirädrige Streitwagen mit Speichenräder, der wesentlich wendiger war. Wegen seiner Geschwindigkeit erstetze das Pferd schnell andere Equiden.



Was ist eine Rasse?


Die klassische Definition einer "Rasse" ist gemeinhin: Tiere die, durch Selektion und Zucht einander immer mehr ähneln und diese Merkmale weiter vererben. Unglücklicherweise lässt diese Definition einige Fragen offen. Zum Beispiel, wann halten wir eine Kreuzung für eine Kreuzung und wann für eine eigenständige Rasse? Vielleicht hilft diese Definition aus The Genetics of Populations by Jay L. Lush als Erklärung, warum eine sichere Definition einer Rasse illusorisch ist

A breed is a group of domestic animals, termed such by common consent of the breeders, ... a term which arose among breeders of livestock, created one might say, for their own use, and no one is warranted in assigning to this word a scientific definition and in calling the breeders wrong when they deviate from the formulated definition. It is their word and the breeders common usage is what we must accept as the correct definition.

Lassen wir also nach den Worten Dr. Lush's den Züchtern ihren Frieden und der Zuchtindustrie ihr Geschäft. Für uns ist es eine Freude, die vielen verschiedenen Pferderassen reiten zu können, denn jede einzelne bringt neue Erfahrungen und Freude. Und nicht zuletzt ist auch jedes Pferd ein Individuum, das es zu respektieren gilt.

Aculeo Creole-Pferd

Die Hacienda Los Lingues in Chile ist Heimat der Aculeo Zucht, einer der wertvollsten Zuchten in Amerika, gegründet 1760. Die Aculeo Pferde sind verwandt mit den Lipizzaner, den herrlichen Vorfahren der Spanischen Hofreitschule in Wien, Österreich, die 1935 eingerichtet wurde. Diese hübsche Zuchtlinie, dessen Ursprünge auf die Pferde der Berber im entlegenen Afrika zurückgehen, wurde durch die Mauren im Jahre 711 nach Spanien gebracht. Mit der spanischen Eroberung ab 1492 gelangte sie auch in die Neue Welt.

Achal Tekkinger

Der Achal Tekkinger stammt von den Pferden Turkmenistans ab, die einst in prähistorischer Zeit über die Behringstraße von Amerika nach Asien kamen. Über 3000 Jahre wurde er in der Kavallerie und bei Pferderennen eingesetzt. Heute finden sich die mutigen Pferde mit ihren ausgeprägten natürlichen Gängen eher auf Schauspringen, in Dressurvorführungen und Distanzritten wieder.

In seiner äußeren Erscheinung gleicht der Achal Tekkinger dem Persischen Araber. Er weist einen langen, feinen Kopf mit relativ langen Ohren sowie ausdrucksvollen Augen auf. Neben einem Stockmaß von ca. 158 cm stellen seine seidige Mähne, der kurze Schweif und sein goldbraunes Fell mit Metallschimmer weitere Rassemerkmale dar. Diese dünnhäutigen, hitzeverträglichen Pferde bestechen durch ihre ausdauernde Leistungsfähigkeit selbst unter Wüstenbedingungen.

Altai

Der Altai entwickelte sich während einer langen Zeitspanne, in der ihn das harsche kontinentale Klima und die besonderen Bedingungen im Altai Gebirges merklich beeinflussten. Die Rasse erreicht ein Stockmaß von 140 cm, weist einen langen Rücken und kurze, stämmige Beine auf, die unter Umständen leichte Fehlstellungen haben. Die typischen Farben sind schwarz, nussbraun und grau, gelegentlich mit Farbflecken.

Die Pferde sind wegen ihrer Stärke, der kräftigem Herz und den hartenHufen für die Nomaden und Gebirgsvölkern die idealen Begleiter. In langen Märschen über steile Bergpfade, felsigen Untergrund und durch strömende Gewässer spielte der trittsichere, genügsame Altai stets eine wichtige Rolle und machte sich unentbehrlich. Er ist daran angepasst, ganzjährig draußen gehalten zu werden. Auch Kreuzungen des Altai mit anderen russischen , reinrassigen Pferden bewährten sich, da er seine stabile Gesundheit und leicht Handhabung vererbt.

Andalusier

Andalusier gehören zu den edelsten Pferderassen der Welt und ziehen mit ihrer enormen Ausstrahlung, ihrer Anmut und ihrem Temperament jeden Betrachter in ihren Bann. Sie sind besonnen und widerstandsfähig, ergeben und lernfähig. Sie eignen sich für den berittenen Stierkampf, zur Anspannung vor leichten Wagen, vor allem aber für Dressurarbeit, wegen ihres großen Talents in der Ausbildung zur Hohen Schule. Ihr Name leitet sich von der Provinz im Süden Spaniens ab.

Als Reine Spanische Rasse unterliegen Andalusier speziellen Normen. Der mittellange bis kurze Körper ist muskulös und harmonisch, Mähne und Schweif üppig und lang. .Das Gesicht ist gerade oder leicht konvex, etwas schmal und trocken, mit kleinen Ohren und wachen Augen. Die Pferden bestechen durch ihre energischen, jedoch geschmeidigen Gänge und beachtliche Erhabenheit. Es dominieren Schimmel und Braune, zulässig sind noch andere Farben, mit Ausnahme von Füchsen und Schecken. Das Stockmaß sollte mit 3 Jahren mindestens 1,52 m bei Hengsten und 1,50 m bei Stuten betragen.

Spanische Pferde wurden wegen ihrer Qualität und Erscheinung bereits seit dem Mittelalter geschätzt. Mauren drangen im 7. Jh. auf die Iberische Halbinsel vor und brachten ihre Pferde mit, die mit guten, einheimischen Rassen gekreuzt wurden. Um 1500 übten Andalusier einen großen Einfluss auf die Lipizzanerzucht aus. Auf den Eroberungszügen des Spaniers Hernán Cortés gelangten sie selbst bis nach Amerika. Die Kartäuser Mönche züchteten die Andalusier und bewahrten die Reinheit der Rasse. Neben Pferdediebstählen durch die Truppen Napoleons und einer Epidemie dezimierte sich der Bestand merklich, jedoch überlebte eine kleine Herde im Kloster der Kartäuser.

Appaloosa

Der 145 -155 cm große Appaloosa erobert Herzen ebenso schnell wie seine Farbe Köpfe zum sich Umdrehen beweget. Sein auffälligstes Merkmal ist schließlich das Fellmuster, das von Stichelhaaren bis zur weißen Decke auf sonst dunklem Fell reicht, aber auch Farbflecken auf weißem Fell aufweisen kann. Drei weitere Charakteristika sind die weißumrandeten Pupillen, marmorierte Haut, besonders um Auge und Nüstern, sowie längsgestreifte Hufe.

Der Appaloosa besticht durch seine Vielseitigkeit, als Familien- wie auch als Sportpferd. In Amerika wurde er besonders als Ranchpferde und für die Rinderarbeit eingesetzt. Später kamen Wettrennen, Polo, Jagden und Vielseitigkeit sowie Spezialdisziplinen des Westernreitens wie Pleasure, Reining oder Cutting hinzu. Dafür entstanden spezielle Blutlinien, die sich für bestimmte Disziplinen besonders eignen. Auf internationalen Appaloosa-Shows werden u.a. "Indian Costume Classes" ausgetragen, wo Appaloosa in indianischer Zäumung mit Reiter in indianischem Kostüm vorgestellt werden. Bewertet wird die originalgetreue Aufmachung.

Die Geschichte der Appaloosa geht gut 20.000 Jahren zurück, als die ersten getupften Pferde an Höhlenwände gemalt wurden. Damals diente das Pferd allerdings nur als Nahrung, nicht als Reittier. Ihre Verwandten haben sie in getupften Lippizaners Westeuropas, die durch die spanische Eroberung nach Amerika kamen. Etliche Hauspferde verwilderten und wurden den meisten Indianerstämme bekannt. Die Nez Perce-Indianer fanden besonderen Gefallen an den bunten Pferden und züchteten in wenigen Jahrzehnten durch extrem harte Auslese ein mittelgroßes, wendiges, aber auch intelligentes Reitpferd. Da man sie hauptsächlich am Palouse-Fluss fand, wurden sie unter "A Palouse Horse" bekannt, daraus entwickelte sich "a Palousey" und später der Rassename "Appaloosa". Im Vernichtungsfeldzug gegen die Indianer verschwanden auch viele der Appaloosa. Im Jahre 1938 dann gründeten einige Liebhaber den Appaloosa Horse Club, der die Förderung der Zucht und jede Unterstützung der Appaloosarasse zum Ziel hat. Heute ist der Appaloosa Horse Club einer der prominentesten Zuchtverbände der Welt mit über 500.000 eingetragenen Pferden.

Araber

Die Beduinenstämme der Wüste glaubten, dass das Pferd ein Geschenk Gottes sei und erzählen so vom Beginn der Araber in vielen romantischen Märchen. Eine dieser Legenden besagt, Gott verwandelte den Südwind der Wüste in ein Geschöpf, das fliegen solle ohne Flügel. Egal nun, wie genau die Pferde in die Wüste kamen, die Beduinen nahmen sie als geschätzte Mitglieder ihrer Familien auf. Einzele Pferde wurden wegen ihrer sanften, liebevollen Natur, dem unbeschreiblichen Aussehen und ihrem stolzen Ausdrucks wegen auserwählt für die Zucht. Der Araber wurde ebenso gezüchtet, um lange Wüstentreks und die gelegentlich folgenden Stammeskriege durchzustehen. Die Beduinen entwickelten Pferde mit Stärke, Mut und Stehvermögen um zu überleben und mit Schnelligkeit und Zuverlässigkeit, um in den Stammeskämpfen zu siegen. Der Araber vereint somit einige bedeutende Attribute.

Als Europäer versuchten ihre Reitpferde zu verbessern, kreuzten sie diese mit importierten Arabern. Insbesondere reinrassige Hengste kamen zum Einsatz. Byerly Turk, Darley Arabian und Godolphin Arabian sind weitläufig bekannt in Stammbäumen Englischer Vollblüter. Ähnliche Maßnahmen zur Zuchtverbesserung wurden in Frankreich, Deutschland, Spanien, Polen, Ungarn und Russland vollzogen. Heute findet man Araber auf der ganzen Welt und ihr Blut fließt in allen leichten Pferderassen.

Die alten Beduinenzüchter führten sorgfältig Buch über die Blutlinien und bewahrten eifrig die Reinheit der Rasse. Als Folge davon sind Araber auch heute, nach vielen Jahrhunderten unbeeinflusst von anderen Rassen. Ob nun Englisch oder Western geritten, auf Trailtritten oder Pferdeschauen, der Araber zeigt die gleiche distinktive Erscheinung. Zu den Merkmalen gehört der Hechtkopf, große dunkle Augen, langes, seidiges Langhaar sowie ein kurzer, kräftiger Rücken, ein wenig ausgeprägter Widerrist und ein geschwungener Hals. Meist messen sie zwischen 145 und 153 cm Stockmass, es treten in allen Farben auf.

Australisches Brumby

Die ersten Pferde kamen um 1788 nach Australien. Unregelmäßige Schiffankünfte folgten dieser ersten Ladung, doch die Bedingungen auf den Schiffen waren hart und nur die kräftigsten Pferde überlebten die Strapazen. Als 1810 Pferderennen als Sport anerkannt wurde, importierte man qualitativ gute Vollblüter von England nach Australien.
Es wird angenommen, dass der Name Brumby für die ungezähmten Pferde Australiens von einem Mann namens James Brumby abgeleitet wurde, der 1791 mit der Britania kam. Geboren in Scotton Lincolnshire, diente er als Soldat im New South Wales Corps, war aber ebenso Schmied und soll für etliche Pferde in der frühen Australischen Kolonie verantwortlich gewesen sein. Als James 1804 nach Tasmanien übersiedelte, ließ er vermutlich einige von ihnen zurück. Fragte man die Einheimischen nach dem Besitzer der Pferde, antworteten sie, es seien die von Brumby. Da es allgemein viel Unsicherheit gibt über die Entstehung des Namens, wird der obige Ursprung als höchst wahrscheinlich richtig angesehen.

Die ersten Pferde wurden für Farmarbeiten eingesetzt und trugen zur Erschließung von Australiens ersten Weidegebieten bei. Entdecker nutzten Pferde und Ochsen zu Transportzwecken. Bald wurde auch gezüchtet und der Pferdehandel aufgebaut.
Die niedrige Anzahl und schlechte Qualität der Zäune sowie unzureichende Bewachung erlaubten die Flucht vieler Pferde. Weitere wurden vernachlässigt als neu entwickelte Maschinen ihre Aufgaben übernahmen. Damit verwilderte eine Vielzahl an Pferden.
Brumbys haben keine einheitliche Statue, Farbe oder Größe, da sich wie gesagt Hauspferde unterschiedlichster Art, inklusive Zugpferde und Vollblüter, mit den bereits wilden Herden mischten.


Sie werden heute als Plage wie auch als Zugewinn angesehen. Sie beschädigen mitunter Einfriedungen, grasen Rinderweiden ab, zehren von den Trink- und Regenwasservorräten, was die Rinderhaltung erschwert. Ebenso kreuzen sie sich mit domestizierten Stuten und übertragen dabei Krankheiten.
Ihr Nutzen für Australien hat bisher im Fleisch, den Haaren (für Musikinstrumente, Bürsten, Polsterungen) und im Tourismus- & Freizeitbereich bestanden. Sie können durchaus gefangen und alternativ zu Zuchtzwecken eingesetzt werden, doch die Nachfrage ist gering. In Zeiten der Trockenheit mögen sie durch Scharren in sandigen Flussbetten Wasser auftreiben, das außer ihren eigenen Bedürfnissen auch die anderer Wildtiere und Viehherden deckt.

Auf Grund der geringen wirtschaftlichen Bedeutung betreibt man eine regelmäßige Auslese. Diese ist notwendig, um den Einfluss auf die Viehfarmen zu mindern und um die Herden zu schützen, denn zu viele Brumbys würden unter bestimmten Umständen an Hunger und Durst leiden und wohlmöglich giftige Pflanzen fressen.

Pferde spielten eine bedeutende Rolle in Australiens Geschichte, doch sie verwilderten und mussten unter Kontrolle gestellt werden - zu ihrem eigenen Schutz und zum Wohlergehen der Menschen.

Australisches Stock Horse

Das Australische Stock Horse enstand in einer selektiven Zucht, die sich an der Nachfrage orientierte. Die Zuchtgeschichte begann mit der Ankunft erster Pferde in New South Wales 1788. Die Pferde waren Englische Vollblüter und Spanier, später kamen Araber, Timor und Welsh Mountain Ponys hinzu. Die Pferde benötigten Stärke und Stehvermögen, nicht allein wegen der harten Schiffsüberfahrt (9-12 Monate lang), sondern auch wegen der Arbeit in ihrer neuen, ungewohnten und noch unbewirtschafteten Heimat. Mit der Überquerung der Blue Mountains und Vordringung ins Inland wurden zuverlässige, kräftige Pferde für die Siedler unerlässlich. Entdecker, Viehzüchter und Kavalleristen hingen von jenen Pferden ab, die Tag für Tag große Distanzen zurücklegen konnten. Schwache Pferde wurde aussortiert, starke für die Zucht eingesetzt, aus der die Arbeitspferde für die Weiterentwicklung der Kolonie hervorgingen.

Trotz der unterschiedlichen Herkunft der Pferd, u.a. aus Peru, Chile, Indien, England und dem Kap der guten Hoffnung, bildete sich eine ansehnliche Rasse heraus, die zunächst Waler genannt wurde, nach der Kolonie New South Wales. Die Heldentaten der Entdecker und Viehzüchter und ihrer treuen Pferde im australischen Busch wurden zur Volkskunde; Geschichten wie "The Man from Snowy River" and "Clancy of the Overflow" erzählen von ihren Abenteuern.
Die Härte der Waler zahlte sich auch in der Kavallerie aus. Als die Briten in der Meuterei der Inder unterlegen waren, trugen die Waler wesentlich zu ihrer Rettung bei. Die ersten 29 Pferden gingen 1857 per Schiff nach Kalkutta/ Indien und wurden dank ihrer Überlegenheit über die dortigen Rassen bald in größeren Mengen angefordert. So kamen etwa allein 1858 2500 Waler nach Indien. Im Boerkrieg wurden noch mehr Pferde importiert und 16.000 dienten von 1899 - 1902 in den unterschiedlichsten Truppen.

Später, im Mittleren Osten orderten britische Generäle erneut Australische Pferde. Ungefähr 160.000 dienten im I. Weltkrieg unter Kavalleristen aus 20 Nationen, auf beiden Seiten, basierend auf dem Vertrauen in Ausdauer und Zuverlässigkeit der Pferde. Das Buch "The Desert Mounted Corps" eines englischen Kavalleristen beschreibt die Genügsamkeit der Pferde, die täglich wenig Futter und trotz der Hitze nur alle 36 bis 72 Stunden geringe Mengen Wasser erhalten konnten. Trotzdem starben nur wenige Pferde an den Torturen, die meisten fielen im Kampf oder wurden getötet, damit sie nicht den Ägyptern und Arabern in die Hände gelangten. Die Rückkehr nur eines Pferdes war traurig für die australischen Züchter, der Bestand dadurch jedoch nicht bedroht. 1918 zählte man in Australien 5.030.479 Einwohner und stolze 2.527.149 Pferde.

Nach dem I. Weltkrieg, dem gewonnenen Ansehen und dem bekannte Rassetyp zum Trotz, gab es für den Waler noch kein Stutbuch oder Register. Industrialisierung drängte ihn zurück bis um 1960 das Interesse durch vermehrte Freizeit in der Gesellschaft wiedererwachte. 1971 sammelten Alex Braid of Wellington und Bert Griffith of Scone auf der Sydney Royal Show, 100 Enthusiasten zusammen und gründeten die Australische Stock Horse Gesellschaft, die der heimischen Rasse die verdiente Anerkennung zollte. Zuerst suchte man Kundige zur Beurteilung der zur Inspektion vorgebrachten Pferde. Mit 50 von 100 möglichen Punkten erfolgte die Eintragung ins Stutbuch. Die Gesellschaft wuchs und baute nach und nach Zweigbüros in Australiens Bundesstaaten auf. 1979 gehörten 12.000 Interessenten der Gesellschaft an und über 40.000 Pferde waren registriert.

Berber

Der Berber ist ein leichtes Reitpferd, das seine Wurzel in der Maghreb Region in Nordafrika hat. Es gibt mehrere Typen, wie etwa den Algerischen, Marokkanischen und Tunesischen. Sie sind die Ausgangsrassen für die westafrikanischen und spanischen Berberpferde.

Boer

Die Geschichte des Boerpferdes ist so alt wie die der Besiedlung Südafrikas durch die Weißen. Das Entstehen und die Entwicklung der Rasse verläuft parallel und ist daher untrennbar mit der Geschichte der weißen Siedler verbunden.

Es werden die drei folgenden Phasen unterschieden:
1. Jan van Riebeeck bis zum Großen Treck (1652 - 1836)
2. Großer Treck bis zum Beginn des Boerkrieges (1836 - 1899)
3. Boerkrieg bis zur Gegenwart (ab 1899)

Von der Ankunft Jan van Riebeecks bis zum Großen Treck (1652 - 1836)

Die ersten Pferde wurden während der Herrschaft von Van Riebeeck's am Kap aus Java importiert. Die Holländisch- Ostindische Unternehmung verkaufte 1665 die ersten Pferde an die sogenannten "Free Burghers", die freien Bürger der Region. Danach importierte man Persische Araber und kreuzte sie ca. 150 Jahre lang mit den ostasiatischen Pferden, wodurch sich ein Pferdetyp herausbildete, der als Kap-Pferd bekannt wurde. Lord Charles Somerset verbesserte später den Zuchtprozess durch den Import von Vollbluthengsten. Zwischen 1750 und 1800 waren die Kap-Pferde wegen ihrer Intelligenz und Ausdauer bereits weltweit bekannt und wurden vom Militär geschätzt. Zu diesem Zeitpunkt gab es ungefähr 200,000 Pferde am Kap. 1793 kamen zwar andalusische Pferde und Isabellen nach Südafrika, dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass diese einen bedeutenden Einfluss auf den einheimischen Pferdebestand hatten.

Vom Großen Treck bis zum Beginn des Boerkrieges (1836 - 1899)

Während der ersten Jahre des Großen Trecks veränderten sich die Kap-Pferde kaum. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts übte der Import diverser Pferderassen Einfluss auf das Boerpferd aus. Zu den Importrassen gehörten Norfolk Trotters, Cleveland Bays, Hackneys und Hengste aus den Niederlanden. Infolge der Eröffnung des Suezkanals änderte sich der Seeweg nach Indien und es wurden nicht länger Pferde dorthin exportiert, was einen Einbruch der Pferdezucht herbeiführte. 1870 litten und starben viele Pferde an einer Epidemie der Pferde-Übelkeit, doch die Zuchtprogramme in den südafrikanischen Republiken gingen weiter.

Vom Boerkrieg bis zur Gegenwart

Der Krieg forderte erneut das Stehvermögen und die Stärke der Boerpferde und Basotho- Pony heraus. Unter schwierigen Bedingungen mussten sie nur vom Gras leben und etliche Pferde überlebten dies nicht. Der I. Weltkrieg und der "advent of the bakkie" trugen außerdem zum Verschwinden der Boer-Pferde auf den Farmen bei.

Buckskin

Entgegen dem Glauben ist der Buckskin bzw. das Dun-Pferd nicht nur eine "Farbe" in der Pferdewelt. Jüngere Studien historischer Daten belegen, dass der Buckskin von Pferden abstammt, die die für den Buckskin typische goldene Farbe aufwiesen. Der Buckskin geht u. a. auf die spanischen Sorraia zurück. Der norwegische Dun, der heute in Skandinavien anzutreffen ist, ist hingegen so alt, dass sein Ursprung nicht mehr bekannt ist. Doch es gibt Hinweise darauf, dass er ebenso seine Farbe von spanischen Pferden erhielt. Das Blut der Sorraia fließt in fast allen heutigen Pferderassen, weshalb auch der Buckskin bzw. Dun in fast all ihnen vorkommen sollte.

Die Buckskins bzw. Duns vereinen einige Qualitäten, die nicht bei anderen Rassen vorhanden sind. Ihre Farbe ist ein Indikator für das überlegene genetische Erbe, das in ihnen steckt. Sie haben mehr Stehvermögen, mehr Entschlossenheit, härtere Hufe, bessere Knochen und sind generell robuster. Ein Buckskin mit schwachen Beinen oder Spat ist eine Seltenheit. "So zäh wie feuchtes Leder" ist eine gute Beschreibung des wahren Buckskin.

Zur Familie der Buckskin zählen der Buckskin, der Dun und der mausgraue Grulla. Bis auf den Grulla zeigen sie alle Schattierungen von Gold bis hin zu verschmutzt wirkenden Tönen, mit einfachen Abzeichen.

Camargue

Das Camargue- Pferd wird als ursprünglicher Nachkommen von nacheiszeitlichen Wildpferden, in die Berberpferde eingekreuzt wurden, angesehen. Seit über 15000 Jahren ist diese Pferderasse schon in der Camargue, einer Region in Südfrankreich zuhause. Sie wurde wahrscheinlich im 7. oder 8. Jahrhundert durch eine Kreuzung des Nordafrikanischen Araber und dem Berber-Pferd geschaffen. Eine weitere Einkreuzung mit anderen Rassen wurde nicht weiter bekannt. Man kann deshalb behaupten, dass das Camargue-Pferd eines der wenigen Pferdezüchtungen ist, die durch Jahrhunderte reinrassig blieb.

Die 1,35 bis 1,45 m großen Camargue-Pferde haben ein weißlich/ graues Fell, die Fohlen sind bei der Geburt aber zunächst schwarz oder gelegentlich auch fuchsrot. Die Besonderheit des Camargue-Pferdes besteht in seiner schwarzen Hautfärbung, die bestehen bleibt, während das Fell nach und nach ausbleicht. Diese schwarze Haut macht die Pferde unempfindlich gegen die Sonne. Das Camargue-Pferd ist klein, kräftig und sehr widerstandsfähig. In den langen Jahren hat es sich Perfekt an seine Umgebung angepasst. Es frisst haupt- sächlich Sträucher und andere Pflanzen, die dem salzhaltigem Wind standhalten. Dabei hat es einige Eigenheiten entwickelt, so z.B. beugt es den Hals vor und senkt den Kopf, um zu verhindern, das der salzhaltige Wind in seine Nüstern fahren kann. Außerdem kann es unter Wasser grasen.

Das Camargue-Pferd wird in frei lebenden Herden von ca. 40 - 50 Tieren geboren, die man als Wildpferde bezeichnen kann. Sie werden erst durch das Einfangen und Ausbilden zu guten Reitpferden. Ein reinrassiges Camargue-Pferd ist an seinen Gangarten erkennbar. Es zeigt einen ausladenden Schritt, der Trab ist für den Reiter allerdings sehr unangenehm. Im wiederum bequemen Galopp zeigt das für die Hirten bei der Rinderarbeit unersetzbare Camargue-Pferd seine Ausdauer und Geschmeidigkeit.

Kanadisches Pferd

Das wenig bekannte Kanadische Pferd stammt von Normannen und Bretonen ab, die König Louis XIV von Frankreich aus in die Neue Welt schickte. Jene Pferde waren arabischer und andalusischer Abstammung, was man auch heute noch dem Kanadier anmerkt. Lange Zeit wurden die französischen Pferden nicht gekreuzt und passten sich so an die neuen Lebensbedingungen an. Dadurch wurde der Kanadier das am besten ans Klima angepasste und widerstandsfähigste Pferde Kanadas. Weil er zudem stark und einfach zu halten ist, wird er auch "kleines Eisenpferd" genannt.

Mitte des 18. Jh. zählte man 150.000 Kanadier in Nordamerika, die etwa zur Zuchtverbesserung bei Morgans, Tennessee Walking Horses u.a. Rassen herangezogen wurden. Sie wurden auch exportiert für den Einsatz im Boerkrieg in Südafrika, auf Zuckerplantagen in Indien, vor Postkutschen und im Bürgerkrieg der USA. Die Anzahl der Pferde sank und zusätzlich dezimiert durch die Mechanisierung gab es zwischen 1960-70 weniger als 400. Nun starteten kanadische Züchter mit dem Wiederaufbau der Zucht.

Das erste Stutbuch wurde 1886 angelegt, die Canadian Horse Breeders Association 1895 gegründet. Zwischen 1913 und 1981 kamen diverse Zuchtprogramme in einzelnen kanadischen Staaten zum Tragen. Heute gewinnt diese intelligente, freundliche Rasse weiterhin Freunde und zählt über 2500 Pferde. Die Kanadier sind vielseitig, stark, willig und genügsam in der Fütterung. Ihre Langlebigkeit spiegelt sich auch bei den Zuchtstuten wieder, die bis zu 20 Jahre und darüber hinaus Fohlen bringen. Das Fell ist meist schwarz, weist aber auch Brauntöne auf. Weiter äußerliche Merkmale sind kräftige Beine, dickes Langhaar, feiner Kopf und harte, gut geformte Hufe. Die Gänge sind frei und energisch jedoch nicht hektisch.

Cayuse Indianer Pony

Rinderfarmen, Schießereien und die US-Kavallerie trugen zur Aufregung im alten Westen bei, das Wildpferd wurde jedoch zum Symbol des Westen und stand für Freiheit, Überlebens- und Widerstandsfähigkeit. Eines dieser berühmten Pferde ist das Cayuse Indianer Pony, eine Rasse aus dem Nordwesten mit Ursprüngen im 18. Jh. Das klein und stämmige Pferd hat einen "zuckelnden", kurzen Schritt, den besonders jüngere Kinder als sehr angenehm und einfach zu sitzen empfinden.

Die Geschichte der Rasse liegt im Dunkeln und ist schwer nachzuvollziehen. Es wird angenommen, dass das Cayuse Indianerpferd von französischen Importpferden, besonders den Percherons abstammt, die mit einheimischen, kanadischen Rassen gekreuzt wurden. Der Percheron war eine gute Wahl, denn er ist eines der wenigen Arbeitspferde, die über längere Zeit mühelos traben können. Durch Pferdetausch mit Pawnee Indianern verteilten sich die Pferde weiter nach Westen und wurde durch Einkreuzung mit leichteren spanischen Barbs schneller und ausdauernder.

Die französischen Pferde vererbten auch ihre Veranlagung für Scheckung und weiße Abzeichen, weshalb das Cayuse Indianer Pony auch in der Züchtung von Appaloosa, Paint und Pinto zum Einsatz kam.

Heute findet man die seit dem 18. Jh. eigenständige Rasse selten außerhalb Kaliforniens. Jeff Edwards, Mitbegründer des Wildpferde- Forschungszentrums in Portville/ Kalifornien versucht erneut eine Herde aufzubauen, denn nach der Belastung von Weideland mit giftigen Herbiziden verstarb ein Großteil der Pferde. Mit einer Gruppe Stuten sieht man zuversichtlich in die Zukunft, erwartet jährlich mit gemischten Gefühlen die Fohlen und hofft auf einen Sympathiegewinn der Rasse.

Chilenischer Corralero

Der chilenische Corralero hat seine Ursprünge in spanischen Pferden, die durch spanische Eroberer im 16. Jh. nach Südamerika kamen. 1557 brachte der neue Gouvernor Garcia Hurtado de Mendoza 42 Pferde der berühmten Guzman und Valenzuela Kasten nach Chile und begründete mit ihnen die chilenische Pferdezucht.

Das pure chilenische Pferd gab es seit dem Anfang des 19. Jh., den chilenischen Corralero seit Ende des gleichen Jahrhunderts.

Wie vielerorts ist das Pferd auch in Chile ein Arbeitstier. Zunächst nutzten spanische Eroberer es im Krieg und der Landwirtschaft. Mit der Erlangung der Unabhängigkeit diente es den Chilenen in der Armee, auf den Plantagen und zu Transportzwecken. Wichtigster Partner ist das Pferd aber bei der Rinderarbeit, aus der das beliebte Rodeo hervorging, bei dem der chilenische Corralero seine Fähigkeiten demonstrieren kann.

Der chilenische Corralero mißt 1,40 bis 1,43m und hat einen für seine Einsatzgebiete gut proportionierten Körperbau. Diese ermöglichen dem 370 kg schweren Pferd die harte Arbeit auch im direkten Kontakt mit 500 kg schweren Bullen.

Clydesdale

Der Clydesdale ist ein erstklassiges, schweres Zugpferd mit ruhigem Temperament und gutem Charakter, es ist lernfähig, intelligent, verfügt über sehr viel Kraft und Ausdauer.
Die Rasse entstammt dem Clyde-Tal in Schottland, in der Grafschaft Lanarkshire gelegen. Der alte Name von Lanakrshire ist Clydesdale. Dort begann man, etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts, schottische Landstuten mit Hengsten aus Flandern zu kreuzen, die vom Duke of Hamilton importiert wurden. Kurze Zeit später nahm auch Shire-Blut Einfluss. Das Distriktsystem der schottischen Landwirtschaft zur Leihe von Hengsten spielte eine wichtige Rolle in der Festigung des Zuchttyps. Aufzeichnungen der Verleihgesellschaft liegen seit 1837 vor. Die 1877 gegründete Clydesdale Horse Society eröffnete ein Jahr später das erste Stutbuch und begann mit der Reinzucht.

Der Clydesdale wurde nicht nur gezüchtet, um den Bauern zu dienen, sondern auch für die Arbeiten beim Kohleabbau in Lanarkshire und jegliche Schwerlasttransporte in den Straßen von Glasgow. Sein guter Ruf beschränkte sich nicht auf die lokale Ebene, sondern breitete sich über ganz Schottland und Nordengland aus. Später entwickelte sich der weltweite Export des Clydesdale, vor allem aber in die Commonwealth-Staaten und die USA, wo er nach wie vor eine führende Position in der Kaltblutzucht innehat.

Der Clydesdale misst 165- 170 cm Widerristhöhe. Der gerade profilierte Kopf mit wachen Augen, großen Ohren und breitem Maul sitzt mit langem, schön gebogenem Hals auf schräger Schulter. Weitere Charakteristika sind der gut markierte, über der Kruppe liegende Widerrist und der kurze Rücken mit guter Rippung, der in die stark bemuskelte Kruppe mit hoch angesetztem Schweif übergeht.

Bei den Fellfarben treten häufig Brauntöne und schwarz auf, aber auch Rotschimmel kommen vor. Oft ist das Fell mit weißem Stichelhaar durchsetzt. Die kräftigen Gleidmaßen mit starkem, seidigem Kötenbehang sind meist weiß, die Hufe sollten groß sein. Säbelbeinige Gliedmaßen sind ein Merkmal kein Mangel. Diese aktiven, nervenstarken und folgsamen Pferde eignen sich sowohl für die Arbeit als auch für die Show oder dem Freizeitvergnügen.

Connemara Pony

Das Connemara Pony entstammt dem County Connaught in Irland. Es mißt 135 - 148 cm und kommt in allen Grundfarben, unterschiedlichen Falbtönen, jedoch nicht als Schecke vor. Der Kopf ist mittelgroß, die Nase leicht konvex und die Augen freundlich. Ein leichter Unterhals wird toleriert. Der Körper ist lang und rechteckig, der Widerrist ausgeprägt, die Kruppe leicht abfallend mit eher niedrig aufgesetztem Schweif. Das Connemara Pony hat harte Hufe und kräftige, korrekte Gliedmaßen. Neben einem raumgreifenden Schritt zeigt es einen schwungvollen Trab mit nicht zu flacher Knieaktion. Außerdem hat es ein gutes Galoppiervermögen. Connemaras sind vielseitig einsetzbar in allen Sparten des Reit- und Fahrsports, sowohl von Jugendlichen als auch Erwachsenen geritten. Ebenso geht es sicher im Gelände, selbst im Jagd- und Vielseitigkeitssport. Sein Charakter ist gutartig, bei ruhigem Temperament und viel Nervenstärke. Es ist ausdauernd und langlebig.

Das Connemara gehört zur Gruppe der Moor- & Berglandponies. Laut Legende lebten die Vorfahren seit Jahrhunderten in Irland, bis durch Schiffsbrüche 1568 vor der irischen Küste spanische Pferde auf die Insel gelangten und sich mit den einheimischen mischten. Sicher ist, dass Vollblüter und Araber die Zucht um 1700 beeinflussten. Das Connemara selbst wurde in der Zucht der Irish Hunter eingesetzt.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war die Reinheit der Rasse durch Einkreuzungen gefährdet. Zudem wurden Connemaras in Ställen gehalten, wo auch schwächere Pferde überlebten. Um 1920 suchte eine Züchtergruppe ein Dutzend Qualitätsponys aus und brachte sie in die Wildnis zurück, damit sie dort wie ursprünglich lebten und sich fortpflanzen konnten. Die in der rauen Gegend überlebenden Ponies wiesen exzellente Qualitäten auf und bewahrten die Reinheit und das Bestehen der Rasse. Desweiteren wurde der Connemara-Zuchtverein gegründet.

Criollo

Der Criollo stammt von den Iberischen Pferden ab, die durch die spanischen Eroberer im 16. Jh. nach Südamerika kamen. Durch jahrhundertelange, natürliche Selektion und dem Leben unter freiem Himmel entstand dieses kleine, widerstandsfähige Robustpferd. Der Criollo wird als das zäheste Pferd gehandelt, deshalb ist er stets erste Wahl bei den Gauchos, den Cowboys der Pampa. Heute wird er vor allem als Polopony eingesetzt. Vor 75 Jahren wurde ein einheitlicher Rassestandard festgelegt, der von den Zuchtverbänden in Südamerika streng kontrolliert wird. In 1929 wurde in Uruguay das genetische Register eingerichtet, in 1941 die Criollo - Züchtervereinigung Uruguay gegründet, mit dem Ziel die Reinheit der Rasse zu bewahren.

In Deutschland wurde 1994 der Criollo Zuchtverband Deutschland e.V. gegründet, der dem Spezialpferderassenverband Bayern angeschlossen ist, welcher speziell ausgearbeitete Leistungs- und Zuchtprüfungen durchführt und eine rassetypische Zucht gewährleisten kann.
Der Kopf des Criollo ist mittelgroß, hat weit auseinanderstehende Augen, aufmerksame Ohren und einen muskulösen Hals. Der übrige Körper ist klein und kompakt, die Beine sind kräftig, ohne Kötenbehang mit guten, gesunden Hufen. Er wird 1,45 bis 1,52 m groß, weist alle Farben, häufig mit Aalstrich, auf. Er eignet sich außer zum Westernreiten und zur Rinderarbeit auch zum Freizeit-, Distanz- und Wanderreiten. Der Criollo charakterisiert sich durch Ausdauer, Genügsamkeit, Wendigkeit und extreme Trittsicherheit.

Crioulo

Der Crioulo stammt vom Rio Grande do Sul in Brasilien. Er ist ein Abkömmling der Criollos und einheimischen Pferde der Region.

Foto:

Roberto Davis,

Crioulos Breeders Association of São Sepé, RS, Brazil

Fell Pony

Fell Ponies zeigen Charakteristika, wie sie typisch sind für das Erscheinungsbild aller Berglandponies. Ihre Heimat sind die stark hügeligen, kargen Flächen der Cumbria/ England, die von den Einheimischen "Fells" genannt werden und auf denen noch heute einige Herden halb wild leben. Das raue Klima dieses Lebensraums prägte sie und gab ihnen ihre unverkennbaren Eigenschaften: Fell Ponies sind robust, wendig und voller Energie, trittsicher und ausdauernd und zeigen dabei ein sanftes und duldsames Temperament. Sie sind durchaus lebhaft und aufmerksam und hervorragend geeignet für Reiter, die Vielseitigkeit von ihren Pferden fordern.

In der Abstammung wird angenommen, dass während der römischen Besatzung auch Hilfstruppen aus anderen Ländern beim Bau des Hadrian Walles beteiligt waren und Kriegspferde sowie Hengste fremder Rassen einführten, wovon viele vermutlich einen Einfluss auf die einheimischen Pferde- und Ponyrassen hatten. Vermutlich prägte die Kreuzung aus französischen, friesischen, deutschen, polnischen und spanischen Pferderassen mit dem Celtic pony viele der britischen Ponyrassen.

Die Eigenschaften des Fells und die in Größe und Gewicht nicht unerheblichen Unterschiede führten zu ihren vielseitigen Einsatzgebieten. Sie dienten dem Farmer, als Packpony, zum Schafe hüten, auf der Jagd. Im Bergbau wurden sie mit bis zu 110 kg Blei bepackt und zogen in Gruppen von 15 bis 20 Pferden der Leitstute und einem Reiter folgend an die Küsten. Mit zunehmendem Einsatz von Maschinen sank die Nachfrage nach Arbeitspferden und die Population drohte zusammenzubrechen. Zwischen den beiden Weltkriegen gab es nur noch fünf Hengste. Glücklicherweise haben es aber einige wenige Idealisten geschafft, mit strenger Zuchtführung die Rasse zu erhalten und ihre Eignung zum Reiten und Fahren herauszustellen, so dass dem Fell Pony der Wandel vom Arbeits- zum Freizeitpferd gelang.

Nicht nur im Norden Englands, auch auf dem europäischen Festland und in den USA erfreuen sich die Fell Ponies zunehmender Beliebtheit, so dass die Rasse zur Zeit eine gesicherte Zuchtgröße von knapp 6000 registrierten Tieren weltweit aufweist. Man findet sie heute in fast allen Sparten der Reiterei: als Freizeitpferd, in der Dressur, beim Distanzreiten, vor dem Ein- oder Mehrspänner oder bei der Arbeit mit Behinderten. Sie ähneln mit ihrem schwarzen oder dunkelbraunen Fell den Friesen, von dem sie die Knieaktion erbten.

Friese

Friesenpferde zählen zu den ältesten europäischen Hauspferderassen. Bereits im Mittelalter waren sie sehr bekannt, wie gefundene Kunstwerke beweisen. Friesen entstammen der Provinz Friesland im Norden Hollands. Die Entwicklung von schnelleren Transportmitteln und die Mechanisierung der Landwirtschaft ließen seine Bedeutung schrumpfen. Zu Beginn des I. Weltkrieges gab es gerade noch drei Friesenhengste. Die Rasse wurde dann mit Oldenburger Blut veredelt und heutzutage findet der Friese wieder viele Liebhaber, die sein Überleben nicht in Frage stellen lassen. Man findet ihn auf Fahrturnieren, vor dem traditionellen Frieseneinspänner und im Einsatz bei leichter Feldarbeit. Wegen seiner beeindruckenden Trabveranlagung tritt er immer häufiger in Shows, u.a. auch im Zirkus auf.

Eines der auffälligsten Merkmale ist die lange Mähne und der Schweif, die nie geschnitten werden und somit unter Umständen den Boden berühren. Der Fesselbehang ist ebenso üppig und lang. Der Friese ist grundsätzlich schwarz, wobei lediglich ein weißer Stern als Abzeichen auf dem hochgetragenen Kopf erlaubt ist. Der Körperbau ist kräftig und harmonisch, das Stockmaß beträgt zwischen 155 und 160 cm..

Haflinger

Die Haflinger sind eine alte Rasse kleiner Pferde, mit Ursprüngen in den Tiroler Bergen/ Österreich. Der Name kommt vom Dorf Hafling, das vor dem Kriegsende zu Österreich gehörte und heute in Italien liegt. Der Beginn der Haflingerzucht geht auf das Jahr 1874 zurück, in dem der Hengst "249 Folie", Kreuzung einer Tiroler Stute mit einem Halbaraber-Hengst, geboren wurde. Alle Haflingerpferde können in ihrer Abstammung bis auf diesen Hengst zurückverfolgt werden.

Haflinger kamen 1958 nach Nordamerika, importiert durch Tempel Farms in Illinois. Zusammen mit importierten Lipizzaner wurde ein Zuchtprogramm initiiert. Daraufhin begannen weitere Haflingerimporte und führten zu der heuten beachtlichen Zahl an Züchtern in den USA und Kanada.

Haflinger sind gelehrig, ausgeglichen und wenig schreckhaft, 138 - 148 cm groß und gut bemuskelt. Sie sind als Tragtier, leichtes Arbeitspferd sowie Reit- und Fahrpferd geeignet. Wegen ihrer Stärke, Gutmütigkeit und Willigkeit sind sie bei Familien besonders beliebt. Außerdem sind sie langlebig (nicht selten bis zu 40 Jahren), intelligent und anspruchslos in der Haltung. Haflinger sind immer Füchse oder Palominos mit üppigem, weißem bis flachsfarbenen Langhaar, einem edlen, trockenem Kopf mit großen Augen und kleinen Ohren. Die Hufe sind groß, Brust und Lende kräftig, der Hals muskulös.

In der Haflingerzucht beginnen die Namen der Hengstfohlen mit dem ersten Buchstaben des Vaters, die der Stutfohlen mit dem ersten Buchstaben der Mutterstute. Zusätzlich gibt es die ST -Hengstlinie, wo die Namen mit St beginnen.

Hannoveraner

Hannoveraner werden hauptsächlich in Niedersachsen/ Deutschland gezüchtet, sind in Europa stark verbreitet, finden aber auch auf anderen Kontinenten ihre Liebhaber. Das Stockmaß liegt bei 160-170 cm, alle Grundfarben und Abzeichen sind vertreten, Haupteinsatzgebiet ist der Dressur- und Springsport.

Die Anfänge der gezielten Zucht lassen sich bis in das 15. Jh. zurückverfolgen. Seitdem wird der Hannoveraner für Landwirtschaft, Militärdienst oder den Sport gehalten und gezüchtet. Pferdezucht in Hannover war eine wesentliche Existenzgrundlage der Bauern. Großen Einfluss hatten Vollblütern und Trakehnern sowie die Gründung des Landgestütes 1735, mit der die zentrale Registrierung von Bedeckungen und Abfohlungen eingeführt wurde. Der Hannoveraner ist mit rund 19.000 eingetragenen Zuchtstuten und 420 Hengsten eine der bedeutendsten Pferderassen der Welt und übt maßgeblichen Einfluss auf viele andere Warmblutzuchten aus. Schaufenster der Zucht sind heute die beliebten Verdener Auktionen.

Der Hannoveraner ist ein typisches modernes Sportpferd im Rechteckformat. Das Zuchtziel wird mit "Ein für alle Zwecke geeignetes, edles, korrektes, großrahmiges Warmblutpferd mit gutem Temperament und Charakter" beschrieben. Die Auslegung ist recht breit, so dass heute durchaus verschiedene Linien von Hannoveranerzuchten existieren.

Der Hannoveraner zeichnet sich durch ein exzellentes Gangwerk aus, ist gelehrig, ausgeglichen aber auch temperamentvoll. Als Rassemerkmale erwünscht sind Intelligenz, guter Charakter (umgänglich, aber sensibel, unkompliziert), gutes Temperament (ausgeglichen, nervenstark, wach), hohe Leistungsbereitschaft (lernfähig, mutig und einsatzfreudig) und hohes Leistungsvermögen. Ziel ist ein Pferd, das willig und aufmerksam an den Hilfen steht, sich aus aktiver Hinterhand und bei elastisch schwingendem Rücken im natürlichen Gleichgewicht bewegt sowie Takt, Losgelassenheit und Anlehnung erkennen lässt.

Ungarisches Sportpferd

Das Ungarische Sportpferd ist eine uneinheitliche Warmblutpopulation auf der Basis der ungarischen Landrassen Kisber Felver, Gidran, Furioso-North Star und Nonius. Es ist hübsch, intelligent, mit guten Veranlagungen. Die strengen Zuchtstandards versichern, dass alle Zuchthengste begutachtet und vom Zuchtkomitee genehmigt werden und die Anforderungen an Sportpferde erfüllen. Wesentliche Merkmale sind ein edler, von orientalischen Pferden geprägter Kopf, von einem gut geformten Hals mittlerer Länge getragen; zuweilen etwas hirschhalsig. Schulterpartie manchmal mangelhaft, kurz, steil. Rist gut ausgeprägt, Rücken zuweilen lang und gerade, aber kräftig. Der Rumpf ist ausreichend breit und tief und geht in eine schräge, gut bemuskelte Kruppe über, trockenes Fundament. Die Gänge sind durchschnittlich, fleißig, schnell. Die Größe beträgt rund 160 bis 170 cm Stockmaß, alle Grundfarben treten auf.

Bis nach dem 2. Weltkrieg waren die während der Donaumonarchie - zumeist auf englischer Halbblutbasis oder mit hohem orientalischen Blutanteil gezogenen Rassen vorherrschend. Mit der Steigerung der sportlichen Anforderungen versuchte man auch in Ungarn in den einzelnen Gestüten, auf der Basis der vorhandenen Stutenpopulation mit guten Beschälern Sportpferde zu schaffen. Als Gestütsrassen sind bekannt: Kisbérger auf Mecklenburger- Holsteiner- und besonders Vollblutbasis, Mezöhegyeser auf hannoverscher und holsteinischer Basis und Kecskemeter auf Traber- und Lipizanerbasis. Aber auch der Einfluß der ungarischen Rassen schaffte aus schweren Warmbluttypen leichtere und elegantere Pferde.

Bekannte Vertreter der Rasse sind Randi, geritten von John Whitaker (gewann den Grand Prix in Gottemberg, Valkensward, Dublin, Monterrey und Paris) und Heritage Poker, geritten von Marcus Beerbaum (erfolgreich in Volvo World Cup Turnieren). competitions.

Isländer

Islandpferde wurden 941 n.Chr. Geburt auf der Insel Island zum ersten Male erwähnt, wohin sie von den Wikingern als Trag- und Fleischtiere gebracht worden waren. Das temperamentvolle, anspruchslose und harte Pferd stammt von skandinavischen Rassen ab. Neben den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp sollte der Isländer Pass gehen und tölten. Der Pass zeichnet sich durch die gleichseitig gleichzeitige Fußfolge aus, während der Tölt als schnelle Viertaktfolge aus dem Schritt heraus entwickelt wird. Der Tölt ist eine für den Reiter äußerst ermüdungsfreie Gangart.

Das zwischen 125 und 145 cm große Islandpferd kommt in allen Farben vor. Die Mähne und der Schweif sind besonders dick, die Erscheinung kompakt und weniger elegant. Der Isländer kann auch mühelos schwere Erwachsene tragen. Dass die Islandpferde in Deutschland Fuß fassen konnten, ist vor allem der Hippologin Ursula Bruns zu verdanken. Die unermüdliche Predigerin wider den Zeitgeist importierte ehemals einige der exotischen und vielseitigen Insulaner und zog durch Deutschland, um deren Vorzüge bekannt zu machen.
Islandpferde eignen sich zum Fahren, Dressur- und Wanderreiten, Tölten oder einfach entspannt durch den Wald bummeln. Heutzutage sind sie selbst unter dem Westernsattel keine Seltenheit mehr. Längst gelten die "Isis", wie sie meist liebevoll genannt werden, als robuste, gutmütige Familienrösser, die zu erstaunlichen Leistungen fähig sind und auf denen ein entspannteres Naturerlebnis als auf vielen Großpferden möglich ist.

Als Beleg für die Härte dieser Rasse dient auch ihre Insel-Herkunft. Im Verlauf von rund 1000 Jahren (seit 1904 besteht auf Island ein Pferdeimport-Verbot) passte sich das kleine Pferd an die gnadenlosen Lebensbedingungen perfekt an. Wer überleben wollte, musste mit wenig Futter unter extremen Klimabedingungen auskommen. Die natürliche Selektion - nur die härtesten und widerstandsfähigsten kamen durch - sorgte für eine extreme Gesundheit. Bei aller Robustheit sind sie jedoch nicht vor Krankheiten gefeit. Die bekannteste ist wohl das Sommer-Ekzem.

Islandpferde besitzen neben ihrer Härte auch einen tadellosen Charakter. Da die Hengste inmitten der Herde im Natursprung decken und die Fohlen auch auf der Weide zur Welt kommen, lernen die Vierbeiner vom ersten Tag an ein einwandfreies Sozialverhalten, was sich später im Umgang mit dem Menschen äußert.
Einen Isländer einzureiten oder zu züchten braucht Zeit. Als Angehörige der spätreifen Rassen sollten sie frühestens mit vier, besser noch mit fünf Jahren angeritten werden. Dafür erreichen sie nicht selten ein Alter von 30 Jahren. Auch auf Turnieren sind 20-jährige "Veteranen" noch immer für die vorderen Plätze gut.

Kisber Felver

Die Kisber Felver - Zucht entwickelte sich auf dem ehemaligen Kisber-Gestüt in Ungarn. Dieses wurde 1853 gegründet. Vorrangig sollte es der Vollblüterzucht zur Verfügung stehen. Es gingen solch gute Rennpferde wie z.B. Kisber und Kincsem - eine in 54 Rennen ungeschlagene Stute, die es bis ins Guinessbuch der Rekorde schaffte.
Das Kisbergestüt hinterließ nicht nur Spuren in der Geschichte der Vollblutrennen, sondern züchtete auch ein Halbblut, das als das schönste Sportpferd betrachtet wurde. Dank eines sorgfältig geplanten und kontrollierten Zuchtprogramms entwickelte sich dieser spezielle Pferdetyp.

Vor über 100 Jahren entstanden zeigt der Kisber Felver deutlich die von einem Sportpferden gewünschten Eigenschaften: im Körperbau, in den Bewegungenm im Temperament und in seinen athletischen Fähigkeiten. Ungarn wurde von vielen Kriegen heimgesucht und jede Invasion hinterließ seine Spuren. Leider zerstörten die Weltkriege beinahe die Zucht. Bis 1945 war mehr als die Hälfte der Zucht dem Krieg erlegen. Sie kamen dabei auch mit anderen Rassen in Berührung.

150 Kisber Felver wurden für die wieder Aufrüstung der US Kavallerie exportiert. 1947 wurden sie dann auf Publikumsauktionen verkauft und nur wenige besitzer erkannten den wahren Wert der Pferde. Dank dem Eifer weniger Personen blieb das Pferd auch in Nordamerika erhalten. Auf beiden Kontinenten werden Anstrengungen unternommen, die Rasse zu retten. Vom Ausstenben bedroht ist die Rasse, von der es heute nur noch 2000 Pferde weltweit gibt.

Das Ziel der Kisber Felver und Gidran Assoziation in Nordamerika ist es, ein überdurchschnittliches Pferd mit Schönheit, Ausdauer, mentaler und physischer Balance sowie einem exzellenten Charakter zu züchten. Die Pferde können in allen modernen Disziplinen des Pferdesports eingesetzt werden. Es gibt sie in allen Grundfarben inkl. Palomino. Akzeptiere Kreuzungen mit Trakehner, Vollblut, Araber, Anglo-Araber, Shagya Araber und Selle Francais, mit einem Stammbaum von 4 Generationen und einer bestimmten Mindestgröße. Alle Zuchthengste müssen vom Zuchtkomittee für die Zucht lizensiert werden.

Lipizzaner

Die Pferde der Spanischen Hofreitschule in Wien, Reit- und Fahrpferd, mit kräftigen Beinen, stark bemuskelter Hinterhand und Halsung, außerordentlich gelehrig und intelligent. Sie erreichen ein Stockmaß von ca. 1,52 m. Hervorstechen ihre Augen, das lange und dicke Langhaar und die Imposanz der Bewegungen. Die Farben sind meist Schimmel, selten Braune, Füchse und Rappen. Sie stammen aus Österreich und Slowenien (Lipica, gegr. 1580). Es sind sehr spätreife Pferde mit hoher Lebenserwartung. Neun spanische Hengste und 24 spanische Stuten bildeten 1580 die Zuchtbasis in Lipica. Die heutigen Lipizzaner stammen aus sechs Hengstlinien und aus vierzehn der urspünglich dreiundzwanzig Stutenlinien.

Die Geschichte der Lippizaner geht zurück in die frühen 1560's, als während der maurischen Besetzung Spaniens Araberblut mit spanischen Pferden gemischt wurde. Die Barockreiterei erfreute sich in der Renaissance großer Beliebtheit, zu einer Zeit als Barockpferde als die besten Rassen angesehen wurden, ausgezeichnet durch ihre Stämmigkeit, Schönheit und Intelligenz.

Maximillian II brachte spanische Pferde nach Österreich um 1562 und gründete das Hofgestüt Kladrub. Sein Bruder, Erzherzog Karl etablierte 1580 ein ähnliches Gestüt mit spanischen Pferden in Lipica. Beide Gestüte florierten, Kladrub mit seinen schweren Kutschpferden und Lipica mit Reit- und leichten Kutschpferden. Die starke Zusammenarbeit führte auch zum Austausch von Zuchtpferden, von Kladrub stammen die Hengste Maestoso und Favory.
Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wurden diverse Hengsten den Linien der beiden Gestüte hinzugeführt. Von den 7 arabischen Hengsten begründete lediglich Siglavy eine eigene Linie. Insgesamt wurden 6 als, heute noch bekannte, Stammväter der Lipizzaner ausgewählt:

CONVERSANO, schwarz, geb. 1767, Conversano's Nachkommen haben u.a. Araberblut, Ramskopf, kurze Rücken, ausgeprägte Bewegungen
FAVORY, Falbe, geb. 1779, aus Kladrub. Arabische Einflüsse sind durch eine leichteren Bau ersichtlicher. Die Nase verweist nachwievor auf spanische Vorgänger.
MAESTOSO, weiß, geb. 1819, aus Kladrub. Kraftvolle Pferde mit langem Rücken, schweren Köpfen und extrem bemuskelter Kruppe.
NEAPOLITANO, braun, geb. 1790. groß, feingliederige Erscheinung, anmutige Bewegungen, hohe Aktion.
PLUTO, grau, geb 1765. Vorfahren aus Spanien und Dänemark, stämmige Pferde, rechteckig gebaut, Ramskopf.
SIGLAVY, grau, geb.1810. edle Köpfe, hoher Widerrist, relativ kurzer Rücken.

Zusätzlich zu den Hengsten gibt es 18 Stutlinien. Jeder Hengst hat zwei Namen, den des Vaters und der Mutter, z.B. Pluto Theodorosta.
Grau ist die dominante Farbe. Da weiße Pferde von den königlichen Familien bevorzugt wurden, floss die Farbe in die Zucht mit ein. Vor mehr als 200 Jahren gab es aber noch viele Schwarze, Braune, Füchse und Falben. Heute sind nicht-weiße Lipizzaner eine Rarität. Geboren werden die Pferde nach wie vor dunkel und werden zwischen 6-10 Jahren weiß.

In Verbindung mit den Lipizzanern steht stets die Spanische Hofreitschule. Die Habsburger Monarchie entschied, die alte Reithalle und -schule von 1572 zu ersetzen und ließ sie 1735 in Wien neu errichten. Zweck der Reitschule war und ist es, die klassische Reitweise zu verewigen. Das beinhaltet das Training der jungen Pferde und Reiter entsprechend der Prinzipien der Dressur sowie den Lipizzaner zu züchten. Nur die besten werden zum Erhalt der Linie eingesetzt.

Mangalarga Marchador

Die Rasse Mangalarga Marchador hat ihren Ursprung in Brasilien, im Bundesstaat Minas Gerais.
João Francisco Junqueira züchtete auf der Basis portugiesischer Pferde der Rasse Altér, die Anfang des 18. Jahrhunderts durch Einwanderer ins Land gebracht wurden, mit einheimischen Stuten und Pferden der Rasse Berber ein Pferd, das besonders trittsicher, menschenbezogen und weich im Gang sein sollte, den Mangalarga Marchador.
Der Mangalarga Marchador beherrscht neben den Gangarten Schritt und Galopp eine weitere Gangart, die in der Regel den Trab ersetzt, die Marcha.
Dieser, für die Rasse charakteristische Gang (daher auch „Marchador“) lässt sich unterteilen in die Marcha Batida, einen zum Trab hin verschobenen Gang und die Marcha Picada, einen Viertakt, der auch leicht zum Paß verschoben sein darf.

Beide Marcha-Varianten zeigen die gleiche Fußfolge, nämlich jeweils wechselnde diagonale und laterale Zweibeinfußungen, die immer unterbrochen sein sollen von Dreibeinfußungen.

Während in der Marcha Picada die Lateralphase deutlich zu sehen ist, wirkt die Marcha Batida trabähnlich. Die Lateralphase ist hier u.U. nur kurz.
Bei beiden Varianten fehlt die Schwebephase des Trabs.
Ein typischer Marchador zeichnet sich durch große Ausdauer bei mittlerem Tempo, durch Regelmäßigkeit des Ganges, viel Raumgriff und eine flache Aktion in der Vorhand aus. Spektakuläre Gänge und die tölttypische Einbeinstütze sind nicht erwünscht.
Neben reinen Passgängern werden auch Marchadores die ausschließlich traben in Brasilien von der Zucht ausgeschlossen.

Marchadores begeistern aufgrund ihres Charakters als familienfreundliche Freizeitpferde ihre Reiter bei Geländeritten, Rallyes, Trail, Wanderritten, beim Reiten als Therapiepferd, beim Bummeln durchs Gelände, und, und….
Auch ihre angenehme Größe, von 1,42m bis 1,55m (im Durchschnitt 1,50m) macht sie zu Pferden für die ganze Familie.

Dabei sind sie vom Erscheinungsbild sehr ansprechend und edel. Besonders augenfällig sind oft die langen, mit der Spitze nach innen geneigten Ohren.

Marchadores gibt es in allen Farben, wobei in Brasilien Schimmel prozentual überwiegen. Falben und Braune sind weniger häufig und eher selten sind Füchse und Rappen.
Auch gescheckte Mangalarga Marchadores gibt es.

In Europa leben ca. 400 dieser schönen „Exoten“, der größte Teil von ihnen in Deutschland. Seit sie 1987 zum ersten Mal auf der Equitana präsentiert wurden, reißt das Interesse an ihnen nicht mehr ab und nicht umsonst werden sie auch als „o cavalo sem fronteiras“ – das Pferd ohne Grenzen bezeichnet!

Maremmano - Italien

the Maremmana Mount

Ein etwas gewöhnliches, aber recht hartes, ausdauerndes, solides und zuverlässiges schweres Reit- oder leichtes Zug- und Arbeitspferd. Sein Stockmaß beträgt ca. 1,60 m. Es stammt aus Italien, Toskana, Prov. Maremma. Deren Herkunft steht im Dunkeln, wahrscheinlich waren aber Neapolitaner, Spanier und Araber die nächsten Verwandten. Jedenfalls wurden sie gern bei Kavallerie und Polizei genutzt.

Der Buttero führt sein Pferd mit einer Hand, in der anderen hält er den typischen Stock, der ihm seine Arbeit erleichtert. Er sitzt auf einem Maremmaro, ein meist dunkelbraunes bis schwarzes Pferd, das in jeder Situation zuverlässig ist.

Es gibt 2 unterschiedliche, traditionelle Satteltypen in der Maremma:
Scafardo - ein vom Militär abstammender Sattel mit hölzernen Sattelbaum.
Bardella - die einfachere Variante

Marwari

Ein drahtiges, hartes, langbeiniges Pferd der Steinwüsten Nordwestindiens, mit der Veranlagung zum Passgang. Sein Stockmaß beträgt ca.1,50 m. Es gibt sie in allen Farben. Sie stammen aus Indien, Staat Marwar (Jodpur) im Nordwesten des Subkontinents. Ihre Herkunft wird Afghanistan zugeschrieben. Ein typisches Wüstenpferd, ähnlich und wahrscheinlich verwandt mit den Pferden Turkmenistans, eng verwandt mit dem Kathiawari.

Ein elegantes, mittelgroßes, kräftiges Pferd, mutig und treu nicht nur auf dem mittelalterlichem Schlachtfeld. Heute wird es gerühmt für Ritte langer Distanzen, dank seiner kräftigen Beine und Hufe. Heimat ist das Gebiet Malani, einem Teil des Barmer District Marwari, mit den Dörfern Nagar, Gudha, Jasol, Sindhari, Bakhasar und einigen Gebieten von Sanchor Tehsil. Diese Gebiete, so sagt man, sind der Kern der Marwari-Zucht.
In den nahen Pali und Jalore Districts gibt es einige namhafte Züchter. Andere Liebhaber der Marwari nahmen es mit nach Udaipur, Jaipur, Ajmer und selbst Gujarat und Kathiawar sowie andere Distrikte. Eine gute Anzahl Marwari-Pferde kann man auf den Messen in Pushkar, Tilwara und Naguar sehen.

In Rajasthan wird in großen Worten von den Marwari gesprochen - von ihren Heldentaten. Zwei der berühmten Pferde sind "Chetak" von Maharana aus Pabuji und Veer Durga Dasji's Pferd "Arbud".
Der weltbekannte Polospieler Maharaj Prem Singh aus Jodhpur erwähnte in seinem Artikel

"Great men and their great horses" einige gute Poloponies und Tongaponies für lange Distanzen. Ihm zufolge partizipierte das Marwari Pferd im "Pig sticking" und im Polo zusammen mit Vollblutpferden.

Der Ursprung der Rasse ist chwer nachzuvollziehen. Zweifellos steckt in ihm Araberblut, gemischt mit turkmenischen Pferden, die die Armee von Alexander mitbrachte. In der Zucht der Pferde, für die Krieger im Mittelalter, achtete man auf die Überlebensfähigkeit in schwierigen, trockenen Terrain. Widerstandfähigkeit bei Hitze und Kälte, die Ausdauer für lange, schnelle Ritte und harte Hufe und Beine standen in der Nachfrage nach einheimischen Pferden für das Schlachtfeld an erster Stelle.

Merkmale:
Kopf: relativ lang und weit zwischen den Augen, mit einem flachen, mittelgroßem Maul.
Gesicht: lang, flach und breit mit leichter Stirn, mit großen, weit auseinanderliegenden Augen, die die Intelligenz reflektieren, gut bemuskelter Hals
Widerrist: mittelhoch, wohl geformt, gleichhoch oder 1-2 m höher als die Kruppe
Brust: breit, tief, die Muskeln bilden ein umgedrehtes V zwischen den Beinen.
Rücken: kurz und kräftig, weiter Brustkorb, der Bauch ist länger als der Rücken, kräftige Hinterhand
Größe: 155 cm Hengste (145 -169 cm), 153 cm Stuten (142 -163 cm)
Farben: große Palette an Farben insbesondere diverse (dunkle) Braunschattierungen, Falben, Grau-, Fliegenschimmel, Schecken.

Missouri Fox Trotting Horse

Die Rasse aus den USA, die in vielem anders ist. Durch ihre Viertakt-Gangveranlagung gehören die Foxtrotter zu den Gangpferden. Durch ihre Veranlagung in der Arbeit am Rind, gehören sie auch zu den Ranchpferden. Es gibt Pferde in dieser Rasse, die gute Springer sind, und es werden auch einige in der Dressur geritten, andere werden am Wagen gefahren , das Hauptfortbewegungsmittel der Amishpeople noch heute.

Unangefochten und durch keine andere Rasse zu erreichen, ist die Leistung dieser Pferde jedoch im schwierigen Gelände, Berge in den Rocky Montains z. B. zu bewältigen, Canyons und Flüsse zu durchqueren oder auf Distanzritten mit niedrigem Puls ins Ziel zu kommen, bequem, weich, sicher, schnell. Kaum eine andere Pferderasse hat diese Qualitäten. Nur ein Muli ist in der Lage, einem Foxtrotter auf diesen Strecken zu folgen, wenn auch nicht in dessen hohem Tempo.

Im Gelände und in ihrer Ausdauer liegt die Stärke dieser Rasse. Aus diesen Gründen sind die Foxtrotter heute die Pferde der Forestranger in den USA. Genügsam, arbeitswillig, sehr umgänglich mit einem gesunden Drang nach vorn haben auch viele Freizeitreiter und Wanderreiter gefallen an den Foxtrottern gefunden. Der überwiegende Teil der Foxtrotterbesitzer hat einfach Freude daran, mit seinem Pferd sicher und bequem auszureiten.

Seid 1996 wächst der Kreis der Foxtrotterbesitzer in Europa, die sich in Wettbewerben mit ihren Pferden messen, in der Europameisterschaft, in der Deutschen Meisterschaft, in Distanzritten.

Wenn Sie sich für die Rasse der Foxtrotter interessieren, dann werden Sie weitere Informationen auf diesen Seiten finden. Unter "Pferde", finden Sie den" Pferdemarkt" und so vielleicht den passenden Foxtrotter für Sie.
Stand 2002, gibt es weltweit 67.000 registrierte Foxtrotter, der Mehrheit in den USA, wenige in Canada, 265 in Europa, davon 155 in Deutschland.

Geschichte: Die "komfortable" Pferderasse aus den Ozark Bergen von Missouri und Arkansas
Der "Cowboy Rolls Royce"

Missouri Fox Trotting Pferde gibt es seit über 150 Jahren. Sie wurden von den frühen Siedlern in den Ozark Bergen von Missouri und Arkansas gezüchtet, ein Gebirge, das bekannt für sein rauhes und unwegsames Gelände ist. Dort brauchten die Siedler Pferde, die einfach zu reiten waren, Steigungen gut bewältigten und lange Distanzen mit sicherem Schritt schnell und ausdauernd zurücklegen konnten.

1821 überquerten die ersten Siedler den Mississippi und ließen sich in den Ozarks in Missouri nieder. Die meisten kamen aus Tennessee, Kentucky oder Virginia und brachten ihre Reitpferde von dort mit. Der heute charakteristische Gang der Missouri Foxtrotter begünstigte die spezifische Fortbewegung der Pferde auf dem schwierigen Untergrund. Die Siedler begannen die Pferde mit dem "unterbrochenen Schritt", dem Foxtrot, zu züchten.

Namensgebend und kennzeichnend für diese Rasse ist der Foxtrot. Pferde dieser Rasse haben eine natürliche Veranlagung für den gebrochenen Gang (Vierschlag). Der Foxtrotter ist ein flach fußendes Pferd, dadurch sehr sicher. Durch den flachen und gebrochenen Gang fühlt der Reiter kaum Erschütterungen und es ist für ihn auch nach langer Zeit noch komfortabel im Sattel zu sitzen.
Die Pferde gehen mit den Vorderbeinen und traben mit den Hinterbeinen. Dieser extrem sichere Gang überträgt auf den Reiter kaum eine Bewegung und verhindert eine schnelle Ermüdung der Pferde. Die Missouri Foxtrotter können zudem einen schnellen, flachen Schritt gehen und einen sehr angenehmen Galopp. Wegen dieser Qualitäten wurden die Missouri Foxtrotter die beliebtesten Pferde in den Ozarks. Sie wurden von all denen geritten, die längere Wege zurückzulegen hatten, von Rinderzüchtern, Landärzten, Sheriffs und Steuerbeamten. Abgelöst wurden diese bequemen Pferde erst von Fortbewegungsmitteln, die mit ihren Pferdestärken neue Dimensionen erreichten: den Automobilen.

So wurden die Missouri Foxtrotter für die Rancharbeit weiterhin gezüchtet. Bald bekamen sie den Spitznamen, der "Cowboy Rolls Royce". In Missouri, als zweitgrößtem Rinderlieferanten, konnte und wollte man auf diese zuverlässigen Pferde trotz der fortschreitenden Motorisierung nicht verzichten, denn sie sind optimal für die anstrengende Arbeit mit den Rindern.
Zur Pflege und Weiterführung der Zucht wurde 1948 die "Missouri Fox Trotting Horse Breed Association" in Ava, Missouri, gegründet. Heute (Stand 31.12.2000) sind mehr als 65 000 Foxtrotter in den USA, Kanada und Europa registriert.

Seit 1959 findet in Ava jährlich die Welt-Championship der Missouri Foxtrotter statt. Seit 1996 gibt es jedes zweite Jahr die Europa-Championship an wechselnden Orten in Deutschland und Österreich.
Trail- und Freizeitreiter quer durch die Vereinigten Staaten haben die Vorzüge der Missouri Foxtrotter genauso entdeckt wie die U.S. Forest Ranger. Für die Ranger, die beispielsweise das weitläufige Naturschutzgebiet des Yellowstone-Parks beaufsichtigen, gibt es keine vergleichbare Pferderasse, wenn es darum geht, sicher durch schwieriges Gelände zu reiten.

Geschichte der Missouri Foxtrotter in Europa

1992 wurden die Foxtrotter zum ersten Mal in Europa auf der Hypologica in Berlin vorgestellt und anschliessend im März 1993 auf der Equitana in Essen. Einzelne Pferde wurden bereits Mitte der 50ziger nach England von der Queen eingeführt. Es sollen 12 Palominos gewesen sein. Seit der Equitana hat sich der Bestand der Missouri Foxtrotter besonders in Österreich und Deutschland stark erhöht. Obwohl diese Rasse besonders bei den Freizeitreitern immer beliebter wird, ist der Missouri Foxtrotter mit ca. 300 Pferden (Stand 2000) in Europa immer noch ein Exote. Neben Deutschland, Österreich, Schweiz gibt es eine kleine Anzahl in Frankreich ( 8 )und Spanien (4).
Die Erste Europameisterschaft der Missouri Foxtrotter fand vom 2-4. August 1996 in Traunreut, Schloss Pertenstein statt. Es hatten über 40 Pferde aus Deutschland, Östereich und der Schweiz gemeldet. In 9 Diszipline wurden die Pferde in über 100 Einzelprüfungen vorgestellt.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich Züchter etabliert. Das Zuchtmaterial in Europa kann als besonders gut eingestuft werden. Die hohen Frachtkosten aus den USA erklären, dass überwiegend bestes Pferdematerial nach Europa eingeführt wird.

Beschreibung der Gänge
1. Canter (Zuchtziel)
Der Canter ist eine Drei-Takt- Gangart, geschmeidig, frei, entspannt und auf beiden Händen gerade. Die Tritte sind lang, weitausgreifend. Zu stark versammelter Vier-Takt-Galopp, übermäßiges Tempo und exzessives Pumpen in der Bewegung sind nicht erwünscht.

2. Flatfoot Walk (Zuchtziel)
Der Flatfoot Walk ist ein flacher Vier-Takt-Gang in lateraler Fußfolge. Die Spur der Hinterbeine soll die der Vorderbeine übertreten.

3. Foxtrot (Zuchtziel)
Der Foxtrot ist ein diagonaler Gang im Vierschlag. in gebrochener Trab, bei dem der vordere Huf, kurz vor dem hinterem auffusst. Das Pferd geht dabei im Walk mit den Vorderbeinen und im Trab mit den Hinterbeinen und tritt dabei über. Der Kopf spiegelt den Rhythmus des Ganges wider. Der Schweif zeigt ebenfalls den Rhythmus des Ganges an.

4. Gallop
Der getreckte Vier - Takt - Galopp (Renngalopp) soll weich geschmeidig und entspannt in den Bewegungen ablaufen.

5. Running Walk
Es ist die gleiche Fussfolge wie beim Flatfoot Walk. Die Geschwindigkeit ist höher und der Übertritt der Hinterhand ist deutlich erkennbar.

6. Single Foot
Der Singlefoot ist ein Vier-Takt-Gang mit einer Einbeinstütze. Eine Gangvariante, bei der viele Foxtrotter sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können. Der Singlefoot ist kein Zuchtziel

7. Walk
Der Walk (Schritt) ist eine natürliche, flach fußende, Vier-Takt- Gangart. Das Pferd bewegt sich aufmerksam und wach, hat eine Schrittlänge, die zu seinem Exterieur paßt.

Mongole / Mongolisches Pferd

Geschichte
Wie lange es diese kleinen, zähen Pferde bereits gibt lässt sich nicht so genau sagen, aber die ältesten Aufzeichnungen findet man bereits 2000 v.Chr. Somit kann das Mongolische Pferd als eine der ältesten Pferderassen der Welt gelten, was auch durch ihren Einfluß auf viele andere Rassen (Hokkaido,Marwari) deutlich wird. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Mongolei immer noch die meisten Pferde auf der Welt. Der riesige Bestand an diesen Pferden in Kombination mit der ererbten primitiven Lebenskraft haben den großen Einfluß auf andere Rassen ermöglicht.
In der Mongolei hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht recht viel geändert. Die Menschen leben heute noch als Nomaden und somit ist ihr wichtigstes Mittel zum Fortbewegen das Pferd. Die Pferde werden als Reittiere oder aber auch als Packtiere verwendet. Die Pferde, welche auch als Leder,- Fleisch und Milchlieferant dienen werden in riesigen Herden gehalten.

Aussehen
Die Pferde werden meist als nicht unbedingt hübsch empfunden. Bei einer Grösse zwischen 1,25 und 1,45 Zentimetern wirken die Pferde mit ihrem meist verhältnismäßig grossen Kopf, der breiten Brust und dem kurzen Hals wie typische Wildpferde. Das Mongolenpferd gibt es in fast allen Farben, besonders häufig sind Falben mit Aalstrich und Zebrierung an den Beinen.
Weiters gibt es einige regionale Schläge, was die Pferde meist sehr verschieden aussehen läßt.

Charakter
Das Mongolenpferd besitzt ein friedliches umgängliches Wesen, vorausgesetzt man hat die "harte Schale" einmal geknackt! In der Mongolei selber leben die Pferde frei im Herdenverband und nur die Tiere, die zum Reiten gebraucht werden, werden eingefangen. Dagegen wehren sie sich am Anfang sehr stark, sind sie dann aber gezähmt, sind es tolle Pferde! Kaum durch etwas aus der Ruhe zu bringen sind sie absolut verlässliche Partner und geradezu eine Lebensversicherung im Gelände. Von manchen Leuten werden sie aufgrund ihrer Ponygrösse oft als stur bezeichnet, was jedoch nicht wirklich so ist. Das Mongolische Pferd muss einfach verstehen, warum es etwas tut. Versteht es das, kann man eigentlich alles von ihm haben!!!

Besonderes:
Das Besondere und Angenehme beim Reiten des Mongolischen Pferdes ist, dass es meistens unter dem Sattel töltet. Es ist dazu kaum Gangpferdeerfahrung beim Reiten erforderlich, da es automatisch den Tölt geht - es hat dabei zwar kaum Aktion, wie es beispielsweise beim Isländer typisch ist, aber dafür braucht man auch nicht ständig treiben. Einmal "gestartet" läuft es wahrscheinlich ewig.....!!

In der Mongolei werden die Pferde neben dem Dienst als Nutztier auch zu Pferderennen eingesetzt. Beim jährlichen Naadaam-Fest laufen die Pferde unter Kindern Strecken von 35 km und mehr im vollen Gallopp!!!

Während der Zeit, in der das Gras wächst, werden die Stuten 4-5 Mal täglich gemolken (ca. 0.11 lbs jedes Mal).

Morgan Horse

Das Morgan Horse ist etwas ganz Einzigartiges, denn es ist die einzige Rasse, die sich auf einen einzigen Hengst zurückführen lässt, nach dem sie auch benannt ist. Dieses Pferd hieß ursprünglich Figure (geb. 1789), wurde aber nach seinem Besitzer, einem armen Gesanglehrer, der im 18. Jahrhundert in England wohnte, nur als das »Pferd von Justin Morgan« bekannt.
Das kleine, kaum 143 cm große und nur etwas mehr als sieben Zentner schwere Pferd wurde im Jahre 1795 von besagtem Justin Morgan als zweijähriges Pferd erworben und entpuppte sich bald als ein außerordentlich starkes und vielseitiges Tier.
Trotz seiner geringen Größe nahm es an Holztransport-Wettbewerben teil, verlor angeblich dabei niemals, und bewegte Lasten, die Pferde von einem Gewicht von elf Zentnern nicht schaffen konnten. Es arbeitete vor dem Pflug, vor dem Wagen und leistete auch die schwere Arbeit des Felsen- und Baumstammtransports über unwegsames Gelände.
Justin Morgans Pferd nahm an vielen Rennen teil. Es lief meistens die Distanz von einer Viertelmeile (440 m) und ist auch hier angeblich nie geschlagen worden, weder unter dem Sattel noch im Geschirr. Natürlich wurde mit ihm auch - damals noch unkontrolliert - gezüchtet, und alle seine Nachkommen zeigten die gleichen bemerkenswerten Eigenschaften wie er: Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und einen angenehmen Charakter.

Über seine Herkunft weiß man nichts Genaues. Einige behaupten, er sei ein Hengst aus holländischer Zucht gewesen, andere glauben, er stamme von einem Hengst namens True Briton ab. Dieser Hengst soll ein Vollblüter gewesen sein, aus anderer Leute Mund hört man wieder, er sei ein Cob gewesen, vor allem deshalb, weil sein Name in der Cob-Zucht häufig vorkommt. Die Statue von Morgans Pferd, die in der Morgan Horse Farm in Vermont, USA, steht, zeigt in der Tat ein Pferd mit vielen Cob-Kennzeichen, und die modernen Morgan-Pferde sind in vielen Dingen den Welsh Cobs sehr ähnlich. Das auffälligste Merkmal dabei ist wohl der in Cob-Manier sehr hoch getragene Kopf, vor allem wenn die Pferde im Geschirr laufen.
Die heutigen Morgan-Pferde sind wie ihre Vorfahren erstaunlich vielseitig, gehen hervorragend unter dem Sattel und ebenso gut vor dem Wagen. Man sagt ihnen nach, daß sie die größten Konkurrenten für Araber sind, wenn es um Ausdauer und Härte bei Distanzritten geht. Ihre Eleganz, ihr Adel und ihre Aufrichtung machen aus ihnen ideale Pferde, die an privaten Fahrturnieren teilnehmen können, an so genannten Concours d' elégance. Außerdem haben sie großes Springtalent. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London gewann sogar ein Morgan-Pferd, Arete, unter dem inzwischen verstorbenen Springreiter General Humberto Mariles eine Goldmedaille.

Zwei Typen sind entstanden - das Park Horse und das Pleasure Horse. Im Prinzip sind sie sich sehr ähnlich, doch entwickelte das Park Horse (so genannt, weil es ursprünglich vornehmlich in den Parks der Südstaaten Amerikas geritten wurde) eine große Knieaktion im Trab. Das Pferd zeigt viel Bewegung und Aufrichtung, es trägt sich selbst - wie man sagt. Man hat das Gefühl, dem Pferd macht das Laufen Spaß und es bewegt sich gern. Der auffallende Trab wird erst im Alter von etwa sieben Jahren entwickelt, und es ist nicht gesagt, daß sich diese Eigenschaft vererbt. Die Nachkommen eines Park-Horse-Hengstes und einer ebensolchen Stute müssen nicht unbedingt diese Eigenschaft haben. Und antrainieren kann man so etwas einem Morgan Horse nicht! Morgans sind typisch amerikanische Pferde, doch gibt es sie inzwischen auch in Europa.

Größe: zwischen 143 und 153 cm
Farbe: Braune, Rappen, gelegentlich Füchse.
Kopf: nicht zu groß, trocken, mit schönem Profil von den Wangen bis zum Maul. Das Nasenprofil kann gerade, aber auch leicht gebogen sein, jedoch nie ramskopfartig. Breite, trockene Unterkiefer. Mittelgroßes Maul mit kleinen, festen Lippen und großen Nüstern. Ohren sollten klein, weit auseinander stehend und aufmerksam gespitzt sein. Augen groß und klar.
Hals: mittellang, mit ausgeprägtem Mähnenkamm. Klare Kehllinie. Sanfte Schrägung bis zu den Schultern. Mähne und Schopf lang und dicht.
Schultern: lang, schräg, sanft übergehend in einen ausgeprägten, aber nicht zu hohen Widerrist.
Gebäude: viel Gurtentiefe. Kurzer, breiter, muskulöser Rücken. Breite Lenden und muskulöse, geschlossene Kruppe. Mittelhand groß und ziemlich rund. Gut
behoste Hinterhand.
Gliedmaßen: kurze, gerade, gut auseinander stehende Vorderbeine. Ober- und Unterschenkel muskulös mit kurzen, flachen Röhrbeinen. Fesselgelenke nicht rund, eher breit. Fesseln klar und kräftig, von mittlerer Länge, Neigung entsprechend der Schulterschräge. Hufe von mittlerer Größe, fast ganz rund. Breite, trockene Gelenke.
Aktion: flacher, elastischer, schneller Schritt mit viel Raumgriff. Der Trab muss aufrecht, frei, versammelt und ausbalanciert sein; der Galopp sanft, leichtfüßig, versammelt und auf jeder Hand gleichermaßen gut.

Mustang

Die Mustangs, oder auch "Broncos" genannt, waren verwilderte Pferde und die ersten echten Cowponys der Cowboys im amerikanischen Westen. Der Name Mustang stammt von den spanischen Wörtern mesteño oder monstenco, was wild bedeutet.
Als im 15. Jahrhundert die spanischen Eroberer nach Süd- und Nordamerika kamen, brachten sie Araber und Berber mit. Die Pferde verwilderten mit der Zeit, und die Indianer fingen an, die Mustangs zu zähmen und zu züchten. Sie waren die Indianer-Pferde. Mit der Besiedlung wurden die Pferde immer wieder in andere Regionen der USA gedrängt. Von den Siedlern geflohene Pferde mischten sich unter die Wildpferde. So kam auch französisches Blut hinzu. Zwischen den Indianerstämmen entbrannten Kämpfe, um die Tiere. Um 1800 existierten große, wild oder halbwild lebende Herden auf den riesigen Ebenen. Die USA- Kavallerie kaufte bis Anfang des 19. Jh. aus Deutschland ostfriesische Pferde, damals ein schweres Warmblut oder Kutschpferd, dass die Wagen der Artillerie zog. Überall wo Schlachten stattfanden, tauchen Spuren dieser Pferde auf, die sich ebenfalls unter die Mustangs mischten.

Die großen Herden im Westen stellten zunächst kein Problem dar, bis auch dort die Besiedelung einsetzte. Das trockene Land vertrug keine großen Mengen grasender Tiere und so wurde das Abschiessen der Mustangs zum Sport der Cowboys. Zu Beginn des 20. JH. gab es ungefähr 2 Millionen, 1926 war der Bestand bereits halbiert. Bald waren es nunmehr 30.000 Tieren aus. 1971 wurde der "Wild Free-Roaming Horse and Burro Act" verabschiedet, mit dem die Mustangs gesetzlich geschützt werden sollten. Folglich vermehrten sich die Mustangs wieder stärker, was erneut zu einem Problem führte. Der Vertrag wurde geändert und die Kontrolle "einer ökologisch verträglichen" Pferdezahl durchgesetzt.

1973 wurde das Programm Adopt-A-Horse gegründet, um auf humanen Wegen den Wildpferdebestand zu regulieren. Die Pferde wurden für $ 125 an Interessenten abgegeben, Wildesel für $75. Von den Adoptiveltern mußten diverse Anforderungen bzgl. der Haltung gewährleistet und jährlich von einem Tierarzt der Gesundheitszustand bestätigt werden. Die Pferde blieben offiziell Eigentum der US-Regierung. Die Pferde, in erfahrenen Händen, wurde gute Reit- und Distanzpferde - ähnlich ihrer Vorfahren.

Der ursprüngliche Mustang war ein kleines, sehr zähes, unbändiges Pferd, kaum größer als 145 cm. Nach dem Vollblut, Morgan-Blut und Quarter-Horse-Blut, aber auch ganz andere Linien eingekreuzt wurden, entstand ein vielseitig verwendbares Pferd. Heute sind es Warmblüter in allen Farben und es treten immer noch Merkmale spanischer Pferde auf. Es gibt sogar einige sehr abgeschieden lebende Herden, deren spanische Abstammung fast ohne Einflüsse anderer Rassen erhalten blieb z.B. Kiger und Cerat Mustangs.

Paint Horse

Aussehen:
Das Paint Horse hat einen feinen, edlen Kopf mit Vollblut - Einfluß. Das lange Schulterblatt formt einen ausgeprägten Widerrist, der weit in den Rücken hineinreicht und dabei den Reiter gut in der Leibmitte sitzen lässt. Auffallend an dem kraftvollen Körperbau ist die starke Bemuskelung der Hinterhand, also aller Körperpartien, die sich hinter der Zügelhand des Reiters befinden. Hervorstehend ist außerdem die Fellfarbe, die es in zwei Grundmuster gibt: Overo und Tobiano. Beide können als Grundfarbe dunkel ode weiß haben. Charakteristisch für das Paint Horse ist sein spärlicher Schweif, der so gezüchtet wurde, damit sich die Pferde weniger in Zäunen etc. verfangen.

Tobiano meint: Abzeichen am Kopf wie Schnippe, Stern, Blesse … sowie vier weiße Beine, zumindest bis zu den Sprunggelenken. Regelmässige Scheckung, ausgebreitet über Nacken und Brust (wie ein Schild), normalerweise mit dunkler Farbe an mindestens eine Flanke und zweifarbigem Schweif.
Overo meint: das weiß geht nicht über den Rücken, mindestens ein dunkles Bein, viel weiß am Kopf, meist fast gänzlich weiß, unregelmäßige Scheckung, meist einfarbiger Schweif.

Temperament und Eigenschaften:
Es ist ein nervenstarkes Familien-Freizeitpferd, geprägt von freundlichem Wesen, zugleich aber auch von lebhaftem Temperament. Die Tiere eignen sich hervorragend für die verschiedenen Western - Reitdisziplinen und das Distanzreiten über viele Kilometer durch unwegsame Gelände. Dabei werden Konstitution und Kondition der Pferde geprüft. Vorher müssen sie sehr intensiv trainieren. Paint Horses sind grundsätzlich sehr vielseitig einsetzbar.

Größe: 143 - 165 cm (höchstens)
Herkunft: Nordamerika
Fellfarben: Plattenschecken
Typ: Warmblut
Eignung: Distanz- und Wanderreitpferd, Familien- und Freizeitreitpferd eben Allroundpferde (durch ihre Vollbluteinmischungen)

Paint und Pinto haben unterschiedliche Bedeutung. Die Pinto Horse Association registriert farbige Pferde, egal welcher Rasse. Paints werden von der APHA (American Paint Stock Horse Association) registriert, sofern sie Vorfahren aufweisen, die in den Registern der AQHA (American Quarter Horses Association), TB und APHA geführt werden und bestimmte Farbkonstellationen aufweisen. Unterteilt wird das Register nach Tobiano und Overo. Die zusätzlich eingeführte Typ Tovero sind Pferde, die Merkmale der beiden anderen Typen aufzeigen.

Die American Paint Stock Horse Association wurde 1962 gegründet, die sowohl die Farbgebung als auch die Eigenschaften bei der Rinderarbeit ihrer Pferde schätzten. Die anfänglich 3800 registrierten Pferde wuchsen bis heute auf mehr als ein Viertel Million an. Pro Jahr kommen rund 25.000 Pferde hinzu. Die Organisation registriert die Abstammung, aber auch alles zur Geschichte, Zucht, Training, Rennen, Verkäufe und Showauftritte der Paints.

Paso Fino

Geschichte
Anno 1493 nahm Christoph Kolumbus auf seinen Eroberungszügen Pferde aus Spanien mit nach Südamerika (der heutigen Dominikanischen Republik). An Bord entpuppte sich so manch reinrassiger Spanier, als Pony oder Kreuzung. Kolumbus war ein ziemlich miserabler Pferdekenner und zog als persönliches Fortbewegungsmittel meist ein Maultier vor. Dass diese Pferde die feurigen und berühmten Vorfahren der südamerikanischen Pferde waren, darf getrost bezweifelt werden. Gott sei Dank kamen in den nächsten 12 Jahren noch viele wertvolle Stuten aus Spanien nach. Auf ihren Nachkommen eroberten die Spanier Südamerika.

Die Zuchtziele waren schnell gesteckt, denn man brauchte ein bequemes, gehfreudiges, trittsicheres und wendiges (da es auch für die Rinderarbeit eingesetzt werden wollte) Pferd, dass lange Distanzen zurücklegen konnte. Aus repräsentativen Zwecken, wie Fiestas und Unterhaltung wurden die Pferde auch elegant und schön gezüchtet. So entstand in dieser neuen südamerikanischen Kultur der heutige Paso Fino.

In Zwischenzeit hat der Paso Fino in vielen anderen Ländern hauptsächlich in Nordamerika, viele Herzen durch seine Erscheinung erobert.

Herkunftsländer: Kolumbien, Puerto Rico, Dominikanische Republik. Der Paso Fino ist elegant und vielseitig und besticht durch sein Temperament, dass jedoch immer kontrollierbar ist. Wenn man nicht nur durchs Gelände tölten, sondern auch Dressurlektionen liebt, dann wird man am Paso Fino seine Freude haben. Die Unterschiede im Temperament und in der Begabung sind innerhalb der Rasse recht gross. Wer wie die Südamerikaner Spass an spritzigen Pferden hat, wird sein Pferd genauso finden wie der Freizeitreiter, der einen zuverlässigen und bequemen Kameraden für einen Ausritt sucht. Kurzerhand, kann man durch ihren menschenbezogenen und lerneifrigen Charakter, mit genug Zeit und Geduld, alles beibringen.

Exterieur und Gang
Die Grösse der Paso Finos liegt bei einem Stockmass zwischen 136 - 155 cm. Den Körperbau wünscht man sich möglichst korrekt mit zierlichem, aber dennoch sehr belastbarem, trockenem Fundament, kleinen, harten Hufen und stabiler, kurzer Fesselung.

Eigenschaften die den Paso Fino auszeichnen: leichter, eleganter Naturtölter; viel natürliche Anmut und Stil, brav im Umgang, aber mit Temperament unter dem Sattel, Brio (Span. Für Mut, Stärke, Temperament und Charakter.)
Die Gangveranlagung ist locker und natürlich und kann besonders beim Paso Fino mit kolumbianischen Blutlinien zum Trabtölt (Trocha) tendieren.
Junge Pferde oder solche in Ausbildung werden mehr im Trocha geritten als im Tölt. Diese Pferde werden im Laufe ihrer Ausbildung immer mehr in den reinen Tölt kommen. Es gibt auch die klassischen Naturtölter, denen man eher die Idee einer diagonalen Fussfolge, Sprich Trab geben muss. Pass ist bei den Finos nicht erwünscht.

Typen-Einteilung
Der Pleasure-Typ Ideales Freizeitpferd mit geringer Versammlung
Der Performance-Typ Sport- und Freizeitfperd mit guter Aufrichtung und akzentuierten Gängen und schnellerer Fussfolge.
Der Classic Fino-Typ Tölt in höchster Versammlung bei rasanter Fussfolge und minimalem Raumgewinn.

Peruanischer Paso

Exterieur:
Die Pasos sind kleine (Stockmaß zwischen 1,40m und 1,52m), dralle Pferde mit viel Eleganz, einem ausdrucksvollen, mittelgroßem Kopf, welcher gerade oder ganz leicht geramst ist. Der Hals ist hoch aufgerichtet und kräftig, die Schultern lang und schräg, der Widerrist wenig ausgeprägt. Die Brust sollte tief, aber nicht extrem breit, der Rücken kurz, stabil und tragfähig sein. Die Kruppe ist dabei rund, leicht abfallend und sehr muskulös.
Die Beine der Pasos sind fein aber stabil und mit ausreichend großen Gelenken, die Hufe klein und hart. Sie haben eine eifrige, ausdauernde Aktion, in den Grund- sowie in den Spezialgangarten, sind sehr trittsicher und wendig. Außer Schecken sind alle Farben vertreten.

Geschichte:
Die beiden Rassen Paso Peruano und Paso Fino unterscheiden sich nur unwesentlich und haben auch eine gemeinsame Wurzel. Beide Rassen gehen auf iberische Pferde aus der Anfangsperiode der Conquista zurück, die ziemlich rein erhalten und auch weiterhin auf ihre ursprünglichen Eigenschaften (Rittigkeit, Tölt) hin selektiert werden. Unterschiedlich sind die Zuchtgebiete der beiden Pasos. Der Fino wird in der Dominikanischen Republik, in Puerto Rico und in Kolumbien gezogen, der Peruano dagegen stammt aus Peru.
Die auf Schauen bewerteten Gänge sind der Paso Fino (Tölt im Schritttempo), der Paso Corto (Tölt im Trabtempo) und der Paso Largo (schneller Tölt).

Vor dem 17. Jh. konnten viele Pferde natürlich tölten. Trabende Pferde waren dagegen die Ausnahme und diese sogenannten "Knochenschüttler" dienten allenfalls als Packpferde, denn gereist wurde hauptsächlich zu Pferde. Selbst Ritter, die trabende Pferde für die Schlacht brauchten, hatten Tölter dabei, die sie während des Weiterzugs ritten, während der Traber hinterherlief.
Nach dem 17.Jh. stieg die Zahl der trabenden Pferde, Straßen wurden gebaut und immer mehr Kutschen kamen in den Verkehr, vor denen sich Traber als vorteilhafter erwiesen. Selbst bei der Rinderarbeit und bei Rennen waren die Tölter überlegen und die Zucht wendete sich vom Tölter ab. Im 17. Jh. vollzog sich einer der ungewöhnlichsten Transformationen in der Pferdezucht - vom Tölter zum Traber.
Die Peruaner blieben jedoch bei der Zucht ihrer töltenden Pferde. Der Paso Peruano stammt von spanischen Pferden, die mit den Eroberern kamen. Dazu gehörten der berber, Friese, Spanish Jennet und Andalusier. Jahrhundertlang wurde keine weitere Rasse eingekreuzt und heute ist der Paso Peruano die einzige Rasse weltweit, die den Tölt stets weitervererbte. Die Pferde gehen zu 100% Tölt. Gegenwärtig erfreuen sich die Pferde wachsender Beliebtheit. Dank seines einzigartigen Tölts ist Paso Peruano eines der feinsten Reit- und Showpferde, auch wegen seines Stolzes und der Energie, die er zeigt - so als würde er ständig vorgeführt werden.

Der Peruaner zeigt den sogenannten "Termino". Das ist die fließende Bewegung der Vorderbeine, die nach außen rollend nach vorne greifen, ähnlich der Armbewegung eines Schwimmers. Diese Veranlagung ist schön anzusehen, angeboren und bequem zu sitzen. Der Tölt der peruanischen Pasos kann langsam wie Schritt oder schnell wie ein flotter Trab sein. Beide Veranlagungen sind natürlich und nicht durch spezielles Training erzeugt.
Peruanische Pferde treten in allen Grundfarben auf. Da die Rasse auf den Berber zurück geht, zeigen sich oft the hübsche Schattierungen und Töne. Von Größe und Gewicht ähnelt es sehr dem Araber oder Morgan Horse.

Pinto

Der Pinto gehört zu den "bunten" Pferden und ist in Amerika als eigenständige Rasse anerkannt. Seine gescheckte Fellfärbung kommt auch bei anderen Rassen vor, jedoch akzeptiert der Amerikanische Pinto Verband (Pinto Horse Assocation of America) keine appaloosa-ähnlichen Färbungen. Im Westen Amerikas wurden Pintos wegen ihrer natürlichen Tarnung schon immer von den Indianern als Kriegspferde geschätzt.

Der Pinto weist hinsichtlich des Körperbaus keine spezifischen Merkmale auf, da er zur Registrierung lediglich bestimmten farblichen Eigenschaften gerecht werden muss. Es werden zwei Farbmuster differenziert: Overo bedeutet, dass die Grundfarbe des Fells dunkel ist mit weißen Flecken. Tobiano hingegen bezeichnet den Typ mit heller (weißer) Grundfarbe und dunkelfarbigen Flecken.

Trotz alledem sind vier verschiedene Typen bekannt: für die Jagd, Rennen, Reitsport und Zucht. Da Pintos in unterschiedlichen Rassen auftreten, ist ihr Ursprung nicht eindeutig bestimmbar. Vermutlich kamen auch sie mit der spanischen Eroberung nach Amerika. Ihr Name leitet sich von dem spanischen Wort "pintado", bemalt oder gefleckt ab.

Przewalski (sha-val-ski)

Das Asiatische Wildpferd, auch Przewalskipferd genannt, ist die einzige der drei wilden Ursprungsformen, die in der ursprünglichen form überlebt haben. Dieses Pferd stellt das Bindeglied zwischen den frühesten Pferdeformen und den heutigen Rassen dar. In prähistorischen Zeiten lebte das Asiatische Wildpferd in den europäischen und zentralasiatischen Steppen, östlichen des 40. Längengrades, der die Grenze zwischen seinem Lebensraum und dem des Tarpans darstellte. Heute leben Przewalski-Pferde in einigen Zoos, und es ist geplant, ausgewählte Gruppen wieder in die Wildnis zu entlassen.

Es liegt ein Hauch von Abenteuer und Romantik über der Entdeckung oder korrekter, der Wiederentdeckung des Asiatischen Wildpferdes. Der Zoologe J.S. Poljakow benannte die Rasse nach dem Forschungsreisenden Nikolai Mikailowich Przewalski, einem General des russischen Kaiserreichs. 1879 traf Przewalski in der Gegend von Tachin Schah (den Bergen der Gelben Pferde) am Rande der Wüste Gobi auf wilde Herden dieser mongolischen Pferde. Von dieser Gegend aus begannen 600 Jahre zuvor Dschingis Khan und seine mongolischen Horden ihre gewaltsamen Angriffe auf die zivilisierte Welt jener Zeit. Przewalski bekam den Balg eines Pferdes, das von einheimischen Jägern erlegt worden war. Die Kirgisen bejagten dieses Pferd, das sie Taki nannten, bis an den Rand der Ausrottung.
Poljakow stützte seine erste wissenschaftliche Beschreibung dieses Wildpferdes auf eben diesen Balg. Nikolai Przewalski war weder Naturwissenschaftler noch Zoologe. Er war ein erfahrener militärischer Landvermesser, ein Kartograph und ein geachteter Geheimagent des zaristischen Russlands. Wie die Briten war auch er an Kundschaftsreisen in das wilde, unwirtliche Terrain Zentralasiens beteiligt. die Briten waren von der Idee besessen, daß Russland die Invasion Indiens (dem wichtigsten Teil des britischen Empire) über das Pamir-Gebirge durch Afghanistan plane. Vom Kaukasus-Gebirge im Westen bis nach Tibet und China im Osten bemühten sich die beiden Supermächte, ein Gleichgewicht im Kräfteverhältnis der einheimischen Herrscher zu schaffen, während sie diese Gebiete im Hinblick auf eventuelle zukünftige militärische Operationen kartographisierten. Przewalski arbeitet in der Mongolei und später auch in Tibet. Die Entdeckung des Asiatischen Wildpferdes wird ihm allein zugeschrieben, aber in Wirklichkeit gab es schon viele Jahre zuvor Berichte über die Existenz der Pferdeherden.

Der englische Naturforscher, General Hamilton Smith, erhielt 1814 detaillierte Beschreibungen des Wildpferdes und veröffentlichte seine Erkenntnisse in einer der führenden naturgeschichtlichen Zeitschriften jeder Zeit. Im Jahre 1889 fielen russischen Naturforschern vier Wildpferde in Gaschun im Westen der Dsungarei am Rande der Wüste Gobi in die Hände. Ein Jahr später wurden eine Hengst und zwei Stuten gefangen und auf das Gut von Friedrich von Falz-Fein gebracht, einem Großgrundbesitzer in Askania Nova in der Ukraine. In den folgenden 12 Monaten organisierte der Tiersammler Carl Hagenbeck eine große Expedition, denn der herzog von Bedford hatte ihn beauftragt, für ihn einige Exemplare zu besorgen. Mit Hilfe der Kirgisen fing man 17 junge Hengste und 15 junge Stuten. diese Pferde gaben den Zoologen die Möglichkeit, sie im Detail zu studieren und bald herauszufinden, daß es sich dabei um Tiere mit einzigartigen Merkmalen handelte.

Das Asiatische Wildpferd unterscheidet sich von seinen domestizierten Nachfahren dadurch, daß es 66 Chromosomen und nicht 64 Chromosomen besitzt. Es besitzt aber auch noch andere besondere Merkmale. Es ist aggressiv und ungestüm in der Wildnis, und es zieht umher, im Winter in den Norden und im Frühjahr zurück in den Süden. Die durchschnittliche Größe des Asiatischen Wildpferdes liegt bei 1,32m. Es ist ein Falbe mit schwarzen Beinen, oft gestreift wie beim Zebra, und schwarzer Mähne und Schweif. Der Unterbauch ist heller, und auf dem Rücken hat es einen ausgeprägten Aalstrich, oft auch ein Schulterkreuz. Besonders die Mähne ist "primitiv" - eine etwa 20cm lange Stehmähne - während die Mähne des Hauspferdes weich zu einer Seite fällt, wenn man sie wachsen lässt. Das Haar ist sehr hart, und es gibt nur wenig oder gar keinen Schopf.
Wie beim Maultier oder Esel sind die Haare im oberen Bereich des Schweifes kurz, in der unteren Hälfte sind sie jedoch lang und grob. Der Kopf des Pferdes ist lang und schwer mit gerader oder eher konvexer Nasenlinie und hoch, fast schon in der Nähe der Ohren sitzende Augen. Um Augen und Maul herum ist das Fell heller als am übrigen Körper. Das Pferd hat einen geraden Rücken, wie z.B. Onager, Zebra und Kulan, mit denen es oft verwechselt wird, und keinen erkennbaren Widerrist. Obwohl das Przewalskipferd offensichtlich der asinen Gruppe der Equiden ähnelt, ist es eindeutig eine Unterart von Equus caballus. Seine Ähnlichkeit mit der asinen Gruppe zeigt nur, daß beide dieselben Wurzeln haben.

Quarter Horse

"Auch das bravste Pferd sticht einmal der Hafer" - zu keinem Pferd passt dieser Spruch so gut wie zum American Quarter Horse. Er trifft genau die Merkmale dieser großartigen Pferde, die gleichzeitig einen sanften, freundlichen Charakter haben und die unglaubliche Fähigkeit, vom Stand aus in unvorstellbar schnellem Galopp davon zu rasen, der jeden Englischen Vollblüter weit hinter sich läßt - zumindest auf die Distanz einer Viertelmeile, woher das Pferd seinen Namen hat.
Viele Leute meinen, dass das Quarter Horse aus Amerikas Westen stammt, in Wirklichkeit hat es sich aber in den östlichen Staaten entwickelt und in den frühen europäischen Kolonialgebieten. Die Spanier brachten Berber (und vermutlich auch Araber) mit, während die späteren Siedler aus England kamen und schottische Galloways sowie - noch später - auch Englische Vollblüter einführten.

Die amerikanischen Indianer stahlen spanische Pferde, und im Verlauf der Geschichte kamen Engländer in den Besitz dieser Pferde, die sie mit Vollblütern oder im Vollblut stehenden Pferden kreuzten. Sie erhielten ein zähes, kräftiges Pferd, das sich zu dem entwickelte, was wir heute als American Quarter Horse kennen.
Die britischen Siedler brachten nicht nur ihre eigenen Pferde mit, sondern auch ihre Liebe zu Rennveranstaltungen. Aber in diesem neuen Land gab es noch keine Rennstrecken, geschweige denn einen richtigen Turf, so machten sie sich ihre eigenen Strecken: auf Straßen oder über erzwungenermaßen kurze Distanzen, die durch gerodetes Waldland führten. Diese Distanz wurde bald standardisiert auf eine Viertelmeile (440 m), und auf dieser Strecke waren die kleinen, kompakten, muskulösen Pferdchen phänomenale Sprinter.
Doch in der harten Pionierzeit wurden die Pferde nicht nur für Rennen gebraucht. Sie mussten Hans-Dampf-in-allen-Gassen sein und dabei unter schwierigsten Umständen leben. Sie arbeiteten auf Farmen, zogen Holzstämme, wurden ins Geschirr gespannt und arbeiteten vor allem als Viehhirten. Für diese Aufgabe waren sie die idealen Pferde. Ihr kurzer, kompakter Körperbau erlaubte ihnen, mit einer erstaunlichen Behendigkeit Drehungen und Wendungen auszuführen, und ihre Vorliebe für einen schnellen Sprint ließ sie die Herden jagen und wieder zusammenbringen, wie es sonst kein anderes Pferd schaffte. Sie entwickelten den so genannten »Cowsense«, und es gibt kaum etwas Aufregenderes im Pferdegeschehen, als ein Quarter Horse zu beobachten, das gerade »seine Kuh bearbeitet«.
Heutzutage ist das Quarter Horse auch ein vielseitiges Freizeitpferd, und es gibt nur wenige Disziplinen, in denen es keinen Erfolg hat. Es ist beim Springreiten ebenso zu sehen wie bei Distanzritten, in der Dressur ebenso wie im Polo oder bei Showveranstaltungen. Man kann es zur Jagd einsetzen, aber vor allem bei Rodeos und allen Formen der Western-Reiterei, wie zum Beispiel »Barrel-racing« (schnellstmögliches Rennen um Fässer) oder »Cattle-cutting« (Aussondern eines einzelnen Rindes aus der Herde).
Wie populär diese Pferde sind, erkennt man daraus, dass sie den größten Pferdezuchtverband der Welt mit über 1,5 Millionen eingetragenen Tieren bilden.

Äußere Erscheinung:
Größe: zwischen 145 und 160cm.
Farbe: Die amerikanische Quarter Horse Association akzeptiert keine Pferde, die so große Abzeichen haben, daß sie von der Größe, von der Art und von der Körperstelle her als Pintos, Appaloosas oder gar Albinos gelten könnten.
Kopf: relativ kurz, aber breit, mit feinem Maul und fest geschlossenen Lippen. Die oberen und unteren Schneidezähne müssen aufeinander beißen. Gut entwickelte Kinnladen. Weite, sensible Nüstern. Mittellange, aufmerksame, weit auseinander stehende Ohren. Große, Intelligenz zeigende Augen.
Hals: Der Kopf geht in den Hals in einem Winkel von ca. 45° über. Gute Ganaschenfreiheit und viel Kehltiefe, die dem Pferd erlauben, auch bei gesenktem Kopf während der Arbeit genügend Luft zu bekommen. Der relativ lange Hals geht über in schräge Schultern. Hochgebogener Hals oder dicker Mähnenkamm ist unerwünscht.
Schultern: lang, ebenfalls in einem Winkel von 45° zum Körper stehend. Dadurch lange Schritte möglich. Ziemlich muskulös. Die Schräge der Schultern führt zu einem mittelhohen, gut ausgeprägten Widerrist. Widerrist und Kruppe haben etwa die gleiche Höhe.
Gebäude: tiefe und breite Brust mit viel Platz für Herz und Lungen. Weit auseinander stehende Vorderbeine. Die Muskeln im Innern der Vorderbeine sehen aus wie ein umgedrehtes V. Kurzer Rücken, eng geschlossen, voll und mächtig in der Lendengegend. Gut ausgeprägter Rippenbogen. Die Bauchlinie erscheint länger als der Rücken; Bauch nicht zu hoch eingezogen.
Hinterhand: breit, tief und schwer, wenn von der Seite oder von hinten gesehen. Ober- und Unterschenkel sowie Knie und Gelenke stark bemuskelt. Lange, abschüssige Kruppe. Lange Hüftmuskeln, die bis in die Sprunggelenke bzw. Knie übergehen. Die Sprunggelenke sind - von hinten gesehen - der breiteste Teil des Pferdes, breiter als die Hüften.
Gliedmaßen: breite, flache, trockene und kräftige Sprunggelenke; völlig frei von überflüssigem Gewebe. Gelenke ganz geradeaus gerichtet. Kurze Röhren mit bodennahen Knien und Gelenken. Von der Seite und von hinten sehen sie sehr steil aus, außerdem breit von der Seite aus gesehen. Die Sehnen erscheinen gut abgesetzt von Knochen und Muskeln. Kräftige Fesselgelenke, um Zug und Druck bei der Arbeit gut durchzustehen. Fesseln mittellang, wiederum in einem Winkel von 45° zu den Beinen stehend. Von vorn und von hinten gesehen sind Beine, Röhren und Fesselgelenke ganz gerade. Hufe relativ lang und im Verhältnis zur Größe des Pferdes stehend. An der Ferse offen, weit und tief.

Rocky Mountain Horse

Zur Wende zum 20. Jahrhundert tauchte ein junges Pferd auf in Ost-Kentucky, das einer Pferdelinie zum Aufschwung verhalf, die seitdem Preise und Ruhm in diesem Teil des Landes für sich verzeichnete.

Die Pferde sind mittelgroß mit sanftem Temperament und Töltveranlagung. Dieser Gang machte es zur Wahl der Farmer am Fusse de Appalachen. Es zog den Pflug, arbeitete mit den Rindern, wurde von bis zu vier Kindern auf blankem Rücken oder gesattelt vom Farmer in die Stadt geritten. Ställe waren überflüssig. Seine kaltblütige Natur ermöglichte es dem Pferd die Winter in Kentucky mit einem Minimum an Schutz zu überstehen. In kleinen Gruppen wurde die Zucht erhalten und schrittweise verbessert. Trotzt Kreuzungen mit lokalen Pferden blieben die Merkmale der starken genetischen Linie erhalten.

Sam Tuttle aus Spout Springs, Kentucky hatte die Erlaubnis, Reittouren durch den Natural Bridge State Park, zu führen. Seine Pferde bewältigten das rauhe, felsige Terrain selbst mit Anfängern auf dem Rücken. Der beste von allen war Old Tobe, Vater vieler Nachkommen bis ins Alter von 37 Jahren. Das Pferd war trittsicher, freundlich, trug Alte und Unsichere über die Gebirgspfade ohne zu stolpern oder zu scheuen und war zudem Zuchthengst. Er hatte perfekte Gänge und ein perfektes Temperament. Jedes der heutigen Rocky Mountain Horses® führt sein Blut. Die Pferde sind leicht zu halten, ausdauernd und mit starken Herzen .

Rocky Mountain Horse® wird heute als Freizeitpferd, für Trails und Ausdauerritte, auch in Wettkämpfen eingesetzt. Wegen seiner Bewegungen gewinnt es Zuspruch auf Schauen. Im Tölt legen sie längere Distanzen mit geringer Ermüdung zurück, dabei sind sie trittsicher.

Im Jahre 1986 wurde die Rocky Mountain Horse Association gegründet, um die Rasse so zu erhalten und zu züchten, wie man sie schätzte. Ebenso ist das Anliegen, die Pferde in anderen Gebieten der bekannter zu machen und ihre Anzahl zu vermehren. Dies ist bisher gelungen.
Alle Pferde müssen daher begutachtet werden, um seine Merkmale zu erfassen. Diese sollten idealerweise sein: (1) mittelgroß (14.2 to 16 hands), eine weite Brust, mutige Augen und gut geformte Ohren. (2) natürliche Veranlagung zum viertaktigen Tölt, ohne dabei zum Rennen zu neigen. Die Takt müssen gleichmäßig und deutlich hörbar sein. Jedes Pferd hat seine eigene Geschwindigkeit zwischen 7 und 20 Meilen pro Stunde. (3) einfach in der Handhabung und mit ausgeglichenem Temperament. (4) Es hat eine Grundfarben, Zeichen am Kopf sind akzeptabel so lang sie nicht zu groß sind. Die Beine dürfen oberhalb vom Sprunggelenk oder Knie nicht weiß sein.

Saddlebred

Geschichte
Das Amerikanische Pferd wurde 1776 erstmalig in offizieller Regierungskorrespondenz erwähnt. Es ist bestätigt, dass das Pferd von Paul Revere auf seinem berühmten Ritt ein Narraganset Pacer war, eine Rasse, die bedeutend für die Zucht der Saddlebred war. Ebenso ritten die Farmer und Frontkämpfer im Revolutionskrieg das Amerikanische Pferd. Amerikanische Pferde begleiteten die Pioniere in den Spuren Daniel Boones durch Cumberland Gap nach Kentucky. Dadurch wurde Kentucky zu einem größeren "pferdeproduzierenden" Staat.
Im Krieg 1812 zogen die berittenen "Kentuckians" auf ihren Pferden in den Kampf gegen die Briten und deren allierten Indianer.

Nach diesem Krieg wurde die Reitpferdezucht in Kentucky zur Priorität. Die Tiere spielten ein größere Rolle in der Besiedelung des oberen Ohio-Tals. Auf dem Weg durch Tennessee, Mississippi, Missouri wurden Pferde aus Ohio, Indiana, Illinois, Iowa, und Tennessee in die Zucht eingebracht. Missouri stritten sich mit Kentucky um die besten Pferde und pflegen zu sagen: "Wenn Kentucky das Saddle Horse züchtete, dann machte Missouri dieses besser."

Pferdeshows wurden zu einer beliebten Unterhaltung in der Öffentlichkeit. Die erste aufgezeichnete fand 1817 in Lexington, Kentucky statt, obwohl mit Sicherheit schon früher welche stattfanden.

Der Hengst Denmark wurde zum Gründungsvater der Rassen, geboren 1839.

Zur Zeit des Mexikanischen Krieges 1846, war das Saddlebred bereits eine etablierte Rasse. Ganze Kompanien amerikanischer Freiwilliger aus Kentucky und Missouri kämpften vom Rücken dieser Pferde aus.
1856 hielt St. Louis, die größte Stadt westlich des Mississippi, seine erste große Messe ab, die die erste bundesweite Pferdeshow umfasste.

Das Amerikanische Saddle Horse gewann Ehre durch seinen Einsatz im Bürgerkrieg 1961-1865. Die von berühmten Generälen gerittenen Pferde hießen Traveller, Cincinnati, Lexington und Little Sorrell und waren amerikanische Pferde, die Vollblutkreuzungen ähnelten. Da die besten Pferde der Kavallerie meist in Privatbesitz waren, konnte die Rasse erhalten bleiben. Nach dem Krieg lebte die Messe in St. Louis wieder auf. Alle Rassen gewannen ihre Wettkämpfe, doch um 1870 erzielten die Denmarks Dominanz.

Wegen der gestiegenen Popularität und dem Verkaufswert des Saddlebreds wuchs in den 1880ern der Ruf der Züchter nach der Gründung eines Zuchtregisters. Charles F. Mills of Springfield, Illinois, begann mit der Aufzeichnung von Abstammungen. Am 07.04.1891 rief das The Farmers Home Journal, veröffentlicht in Louisville, Kentucky, eine Versammlung ein, auf der das Register eingeführt wurde ... die erste Pferdezuchtorganisation in den USA.

Entgegen dem Fakt, dass das American Saddle Horse zu dieser Zeit hauptsächlich ein Arbeitspferd war, war die Rivalität zwischen den Züchtern auf den Pferdeschauen und insbesondere zwischen den Staaten Kentucky und Mssouri sehr intensiv. Begabte "Horsemen" bereicherten sich an dem Training der Pferde für Schauen.

Der rabenschwarze Hengst Rex McDonald leistete eine großen Beitrag zur Zucht, wurde von der Öffentlichkeit zum Idol berufen und vom Präsidenten der USA besucht. Der Hengst Bourbon King, geb. 1900, war ebenfalls eine Sensation. Mit seinen 5 Gängen gewann er bereits als 3jähriger den Meistertitel auf der Louisville Pferdesschau. Er starb im Alter von 30 Jahren.

Während viele Bewunderer der Saddlebreds vornehmlich die Schautiere lieben, wurde es nötig wieder ein Freizeit- und Arbeitspferd zu züchten. Dies führte zu einer Weiterentwicklung der Zucht.

Andere Rassen, z.B. das Tennessee Walking Horse, Standardbreds, Morgans, und Araber wetteifern dem Saddlebred in Shows hinterher, ohne ihn zu erreichen.

Dennoch haben American Saddlebreds mittlerweile erfolgreich andere Disziplinen bestritten, von der Rinderarbeit bis zum Springen, der Dressur und dem Gespann fahren.
Richtig trainiert, sind sie in der Lage fast allen Anforderungen gerecht zu werden und zwar mit Stil.

Die Rasse hat eine lange und stolze Geschichte, vom Schlachtfeld in Gettysburg zu den Lichtern des Madison Square Garden, und einem enormen Dienst dazwischen. Dieses ist "The Horse America Made."

Selle Francais

Das Selle Francais ist der Inbegriff von dem, was ein Sportpferd sein sollte: athletisch, stark, gute Knochen und Muskeln, intelligent, fügsam. Zunächst bekannt für seine Exzellenz im Showspringen, tut sich das Selle Francais ebenso in der Dressur hervor.

Durch ein intensives und fast schon aggressives Zuchtprogramm schafften es die Franzosen, in den letzten Dekaden ein außergewöhliches Pferd zu züchten, gekreuzt aus ihren stämmigen, heimischen Stuten und Vollbluthengsten. Die umsichtige Einführung des französischen Anglo-Arabers und des französischen Trabers brachte Brillianz, Wendigkeit und Energie dazu.

Die Nordamerikanische Selle Francais Horse Association, Inc. (NASFHA) gründete sich in den frühen 1990ern durch das Französische Nationalgestüt, um Selle Francais und andere französisch gezüchtete aber in Nordamerika geborene Pferde zu registrieren. Zusätzlich ermöglicht die NASFRA eine jährliche Begutachtung der Zuchthengste, gibt Informationen zur Bekanntmachung der Rasse in der Öffentlichkeit und erteilt Züchtern die notwendigen Abstammungsdaten.

Shagya

Exterieur:
Der Shagya - Araber ist ein hochedles Pferd von orientalischem Typ, etwas größer und kräftiger als der Vollblutaraber. Er hat einen trockenen, geraden oder leicht konkaven Kopf mit großen Augen und Nüstern, kleinen Sichelohren und kräftigen Ganaschen. Gut geschwungener Hals auf etwas kurzer, steiler Schulter mit ausgeprägtem Rist. Stabiler, kurzer Rücken und eine etwas kurze, nur leicht abfallende Kruppe mit hohem Schweifansatz. Trockenes Fundament, harte Hufe. Leichte Bewegungen, große Ausdauer, Härte und genügend Gangvermögen auch für den Sport. Bei rund 150 bis 160 cm Stockmaß sehr oft Schimmel, seltener Braune, Füchse und Rappen.

Geschichte:
1816 wurden im ungarischen Staatsgestüt Bábolna 122 Mutterstuten vorwiegend arabischer, aber auch Lippizaner, Kladruber und ungarisch-moldavischer Abstammung aufgestellt. Diese wurden mit Araberhengsten gepaart und die Nachzucht auf ihre Verwendbarkeit als Kavallerie - Remonten und leichte Fahrpferde selektiert.

Die wichtigsten Linienbegründer: Shagya (ein Honigschimmel aus Damaskus, gezogen von Bani - Saher -Beduinen), Siglavy, Gazlan, Dahoman und O'Bajan. Nach dem Ende der Donaumonarchie wurde der Bestand auf die Nachfolgestaaten verteilt. So wurde in Radautz und Piber (Ungarn), Topolcianky (ehem- Tschecheslowakei), Mangalia (Rumänien) und Kabijuk (Bulgarien) gezüchtet. Wichtigstes Gestüt war und blieb aber Bábolna. Die Pferde dienten in der Kavallerie in vielen europäischen Kriegen, als Paradepferde der Monarchie - z.B. ritt die Wache der Habsburger in Wien Shagyas - und wurden zur Veredelung anderer Rassen eingesetzt. In Ungarn ehren noch heute viele Pferdestatue diese "heroischen" Pferde. Nach dem 2. Weltkrieg geriet die Rasse dennoch etwas in Vergessenheit, erfreut sich aber seit etwa 1960 wieder steigender Beliebtheit als Freizeit und Sportrasse.

Shagya sind geborene Reit- und Kutschpferde. Der Shagya-Araber ist ein besonderer Araber, der wegen seiner Rarität kaum bekannt ist. Die Rasse entwickelte sich vor 150-200 Jahren auf dem berühmten Militärgestüt in der östereichisch-ungarischen Monarchie. Die Shagya vereinen die Vorteile der Beduinen-Araber (Eleganz, Zähigkeit, Ausdauer, anspruchslos in der Haltung, Freundlichkeit) und die Anforderungen an ein modernes Reitpferd z.B. ausreichend groß, großrahmig, rittig, exzellente Bewegungen, gute Springveranlagung. Wenn reine Araber als die Diamanten der Pferdewelt bezeichnet werden, dann sind Shagya die Brillianten.

Tennessee Walking Horse

Ein elegantes Reit- und Fahrpferd, mit hoher Intelligenz und gutmütigem Charakter. Sein Stockmaß beträgt ca. 1,55m – 1,60 m. Es gibt sie in allen Farben. Sie stammen aus den USA, Tennessee. Ein spezieller, dieser Rasse eigener Gang ist der Running Walk. .Ein Zuchtverband wurde erst 1935 gegründet.

Das Tennessee Walking Horse ist eine typisch amerikanische Pferderasse, die als spezialisiertes Arbeitspferd entstand und heute zum Teil zu Showzwecken (ca. 10%) aber hauptsächtlich nur noch als Freizeitpferd verwendet wird. Wie das Saddlebred wurde es entwickelt, um den Reiter auf seinen Inspektionsritten über die Plantagen im Süden der USA zu tragen. Es kann zwar nicht mit dem five-gaited-Saddlebred konkurrieren, hat aber wiederum zwei andere, ebenfalls einzigartige Gänge entwickelt, den »Flat walk« und den »Running walk«. Walk (egal ob Running Walk oder Flatwalk) hat die gleiche Fußfolge wie Schritt, ist nur schneller. Zwischen Flatwalk und Running Walk besteht ein Tempounterschied. Sehr gute Walker erreichen beschleunigtes Trabtempo im Running Walk, wobei Flatwalk in etwa dem langsamen Jog-Tempo der Western-Pferde entspricht. Auch der Galopp unterscheidet sich von dem anderer Pferde.

Die offizielle Beschreibung der Gänge liest sich wie folgt: »Der >Flat walk< und der berühmte >Running walk< sind Viertaktgänge, bei denen man genau hören kann, wie das Pferd alle vier Beine hintereinander aufsetzt (links-vorn, dann rechts-hinten, rechts-vorn, links-hinten>. Bei jeder Bewegung nickt das Pferd mit dem Kopf im Rhythmus des Auffußens. Die Hinterbeine fußen vor den Trittsiegeln der Vorderbeine auf. Die Bewegung sollte gerade und direkt sein, nicht schwingend, wiegend oder gar kreuzend. Der >Flat walk< muß locker, vorwärtsschreitend und gerade sein, mit viel Schulterbewegung. Der >Running walk< soll ebenfalls eine losgelassene Bewegung sein, wobei die Vorhand zieht und die Hinterhand schiebt und den Antrieb gibt. Running Walk hat eine höhere Versammlung und eine im Idealfall wesentlich höhere Geschwindigkeit (im Test mußte sogar ein Achal Tekkiner vor dem Walker in den Galopp umspringen). Gute Pferde müssen einen deutlichen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Flat- und Running Walk zeigen und konnen im Running Walk sehr schnell werden. Dies ist auch erwünscht, solange das Pferd dabei im gleichmäßigen Viertakt bleibt.
Der schaukelnde Galopp ist eine hohe, rollende Bewegung mit ausgeprägtem Kopfnicken, angezogenem Kinn und in hoher Versammlung.«
Natürlich gibt diese Beschreibung, so richtig sie ist, nicht das Gefühl wieder, das einem diese Gänge vermitteln. Sie werden auch als »fließende, sanfte, gleitende Gänge« bezeichnet, die den Reiter nicht durchschütteln. Diese Gangarten sind dem Pferd angeboren und können schon bei Fohlen beobachtet werden.

Beim »Running walk« läuft das Pferd durchschnittlich 9,5-13 km pro Stunde, aber bei Showveranstaltungen wird diese Zeit häufig überschritten, was das Pferd oft überanstrengt. Häufig kommt es dabei zu Verletzungen.
Außer diesen beiden zusätzlichen Gängen kann das Tennessee Walking Horse natürlich die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Der Trab ist zwar (mehr oder weniger, je nach veranlagung) vorhanden, wird aber selten ausgeritten. Da aber in Amerika Walker mit immer mehr Paßveranlagung gezüchtet werden (Paß ist leichter zu brechen als Trab und der Walk wird nachher spektakulärer), ist es heute schwer, Pferde mit viel Trab und wenig Paß zu finden.

Durch seinen angenehmen, frommen Charakter und seine Vielseitigkeit ist es vor allem in den Vereinigten Staaten sehr beliebt. Die Verbindung von Sanftmut und Reitkomfort ist ideal für Reitanfänger sowie für nervöse, ängstliche und etwas ältere Reiter. Andererseits wird das Pferd auch für Distanzritte und vor dem Wagen verwendet.
Das Tennessee Walking Horse und das Saddlebred haben sehr viel gemeinsam. Beide Rassen wurden gezüchtet für die Farmer der großen Plantagen im Süden der USA, und der Tennessee Walker hieß eine Zeitlang auch Plantation Walking Horse oder, da die Farmer ihre Plantagen immer Reihe für Reihe durchritten, »Turn Row Horsea« (Pferd, das nach jeder Reihe - row - wendet).

Ausgewählte Beimischungen von Morgans, Vollblütern, Arabern und Standardbreds erbrachten die gewünschten Qualitäten des Saddlers wie des Walkers. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden die beiden Rassen getrennt. Im Jahr 1910 wurde der Tennessee Walker als eigenständige Rasse anerkannt, und 1935 wurde die Tennessee Walking Horse Breeder's Association gegründet, die das Stammbuch führt. Dabei hat man festgestellt, daß die meisten Pferde von einem einzigen Hengst, Black Allan, abstammen, der 1886 geboren wurde und ein Produkt des Traberhengstes Allendorfaus einer Morgan-Stute, Maggie Marshal, war. So wurde Black Allan, oder offizieller: Allen F-1, zum Gründerhengst der Zucht des Tennessee Walking Horse.

Exterieur:
Größe: zwischen 153 und 163 cm.
Farbe: Walker gibt es in allen Farben wobei "roan" farbene Pferde in Amerika sehr beliebt sind und preislich fast höher gehandelt werden als "einfarbige".
Kopf: manchmal zu groß und einfach. Ausdrucksvolle Augen mit besonders auffallenden, da geschwungenen Lidern.
Hals: kräftig und gebogen; etwas kürzer als beim Saddlebred.
Schultern: schräg. Widerrist nicht besonders deutlich ausgeprägt.
Gebäude: mächtig. Breite Brust und kräftige Hinterhand. Relativ langer Rücken.
Gliedmaßen: hart und trocken

Vollblutpferd

Das Vollblut gilt seit jeher auf der ganzen Welt als das schnellste Pferd, daher als das Rennpferd überhaupt, dabei wird es als eigenständige Rasse noch gar nicht so lange anerkannt. Es ist mutig und temperamentvoll, tritt in allen Grundfarben auf, misst 163 -170cm und wird außer im Renn- auch im Reitsport eingesetzt. Als Merkmale werden ein eleganter Kopf, ein langer Hals mit gut gelagerter Schulter, ein hochstehender Widerrist und ein seidiges Fell verlangt. Vollblüter finden auch Verwendung zur Einkreuzung in andere Rassen. Die beiden "XX" hinter dem Namen des Pferdes lassen erkennen, dass es sich um ein Englisches Vollblut handelt.

Die Rasse entstand im 17. Jahrhundert in England durch Kreuzung der schnellsten einheimischen Stuten mit Arabern, Berbern und auch Türken. Drei Hengste aus Arabien - benannt nach ihren Besitzern Thomas Darley, Lord Godolphin und Captain Robert Byerly - hatten dabei besonderen Einfluss auf Geschwindigkeit und Leistung: Byerley-Turk gefolgt von Darley-Arabian, dem Urahn von Eclipse dem berühmtesten Rennpferd aller Zeiten, und Goldolphin-Arabian. Mit ihrer Fähigkeit, Gewicht bei hoher Geschwindigkeit über sehr lange Distanzen zu tragen, eröffnete sich eine neue Dimension im Rennsport. Den Höhepunkt erreichte die Rasse um 1850, als der Export der Pferde florierte.

James Weatherby stellte eigene Forschungen an und veröffentlichte 1791 die erste Ausgabe des Allgemeinen Stutbuchs, mit 387 Stuten, deren Abstammung bis zu Eclipse zurück verfolgt werden konnte. Dieses Zuchtbuch ist nach wie vor bei Weatherby & Sons, im Sekretariat des Englischen Jockey Clubs ausgelegt. Das erste Amerikanische Stutbuch erschien 1873, dank Colonial Sanders D. Bruce, der in seiner Freizeit amerikanische Stammbäume durchsuchte. Bis zur Übergabe an den Jockey Club 1896 stellte er 6 Bände zusammen. Wegen der großen zu registrierenden Datenmengen wurde vom Club ein Computerprogramm aufgebaut, das heute eines der fortschrittlichsten des Landes ist.

Trakehner

Der Trakehner (früher: Ostpreußisches Warmblut) ist wohl das eleganteste und edelste Warmblutpferd Deutschlands: ein qualifiziertes Reitpferd mit dem edlen Kopf eines Vollblüters und wunderschönen Gängen. Außerdem ist es bekannt für seine Intelligenz, seinen Arbeitswillen, Ausdauer und Stamina. Verglichen mit dem Hannoveraner ist der Trakehner leichter gebaut.
Wie zu erwarten, zeigte das Pferd immer schon großes Talent für Dressur, Military und Springreiten. So ist der Trakehner ein Pferd, das man überall im Pferdesport einsetzen kann. Es ist ein ebenso elegantes Reitpferd für den Amateurreiter wie ein ausdauerndes und genügsames Sportpferd, das höchsten Turnieransprüchen gerecht wird. Der Trakehner kann sehr temperamentvoll sein, ja gelegentlich sogar recht eigenwillig.
Zu Beginn des 18.Jahrhunderts beschloss der Preußenkönig Friedrich Wilhelm 1., ein Gestüt in Trakehnen im nordwestlichen Teil Ostpreußen zu gründen. Er setzte 600 Soldaten ein, die das Sumpfgebiet drainieren mussten. Die Arbeit war nach sechs Jahren fertig, und das unbrauchbare Land war nun drainiertes, bestes Weideland geworden, vermischt mit Kalk und Phosphor, was den Pferden das harte Knochengerüst gab.
Der König sorgte auch dafür, dass ausgewählte Tiere von anderen königlichen Ställen nach Trakehnen gebracht wurden sowie einige Schweiken, die eigentlichen bodenständigen Pferde Ostpreußens. Dazu kamen vor allem Englische Vollblüter und einige Top-Araber, die er aus Polen einführte. So begründete er die Pferdezucht in Trakehnen; Gründungsjahr war 1732.

Auch der Sohn von Friedrich Wilhelm 1., Friedrich der Große, hatte besonderes Interesse an diesen Pferden, doch nach seinem Tod 1786 wurde das Gestüt vom Staat übernommen, der vor allem Pferde für die Kavallerie züchtete.
Das Gestüt überlebte im Laufe der Zeit viele Kriege und erlitt dabei große Verluste. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden auch viele Trakehner außerhalb des Gestüts gezüchtet, und es gab insgesamt 15.000 private Züchter mit 25.000 Pferden.
Der Zweite Weltkrieg wirkte sich auf die Zucht verheerend aus. Als es dem Ende entgegenging und die Rote Armee den Zuchtstätten in Ostpreußen immer näher kam, nahmen die verzweifelten Züchter ihre Pferde, beluden sie und eventuell vorhandene Wagen mit ihrer Habe und ritten oder fuhren nach Westen in die heutige Bundesrepublik Deutschland.
Von den vielen Tausend Trakehnern kamen nur etwa 1.200 hier an. Sehr bald jedoch fand ein Wiederaufbau der Zucht unter der Schirmherrschaft des Trakehner Verbandes statt.

Exterieur:
Größe: zwischen 160 und 165 cm.
Farbe: alle einfarbigen.
Kopf: edel. Große, intelligente Augen, kleines Maul.
Hals: elegant und sich nach oben verjüngend.
Schultern: schräg.
Gebäude: mittellang, kräftig, schöner Rippenbogen, langer Rücken.
Hinterhand: rund, bemuskelt.
Gliedmaßen: hart, mit kurzen Röhren und ausgezeichneten Hufen.
Aktion: gerade, frei und vorwärtsstrebend.

Welsh Pony und Welsh Cob

Von den in Wales, Großbritannien beheimateten Welsh Ponys gibt vier verschiedenen Typen: Welsh Mountain Pony, Welsh Pony, Welsh Pony im Cob-Typ und Welsh Cob. Die letzten beiden Typen treten am häufigsten auf, sind extrem kräftige, aktive Tiere, mächtige Springer, mutig, arbeitswillig und dabei von so angenehmem Charakter und Temperament, wie es alle britischen bodenständigen Ponys sind. Das Welsh Pony vom Cob-Typ (Sektion C) erreicht bis zu 137 cm, der Welsh Cob (Sektion D) mindestens 145. Gezüchtet werden sie einfarbig, mit charaktervollem Ponykopf, bei dem grobe Züge und Ramskopf unerwünscht sind.

Die Bewegung sollte frei, gerade und vorwärtsstrebend sein, wobei die Knie zumindest im Trab gut angezogen werden müssen, was doch recht spektakulär aussieht. Die Sprunggelenke der Hinterhand werden tief unter den Körper gesetzt. Die Pferde sind Allrounder, auf Grund ihrer Intelligenz und Trittsicherheit geeignet fürs Reiten und Fahren. Die stets draußen lebenden Tiere sind außerdem willig, aktiv und freundlich und somit auch für Kinder gut geeignet.

Die Welsh Cob-Typen (C+D) entstammen sehr alten Rassen, die sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen lassen. Die genaue Herkunft ist unklar, offensichtlich hat aber das Welsh Mountain Pony großen Einfluss gehabt. Die Cobs sind schon seit Jahrhunderten beliebte Familienponys und gehören zum Leben von Wales dazu. Sie sind stark genug, um in der Landwirtschaft zu helfen, den Pflug zu ziehen, im Geschirr zu gehen, als Transporthelfer vor dem Wagen oder unter dem Sattel zu dienen. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Deutschland etliche Cobs gekauft und setzte sie während des Krieges, ebenso wie die britische Armee, ein.

Die auffallendste Gangart des Cobs war schon immer der Trab, und noch heute betrachten manche Züchter den Galopp mit einiger Vorsicht. Seit 1918, als die Hengst-Lizenz eingeführt wurde, suchte man die Zuchttiere mit einer ganz einfachen Methode aus: Man ließ sie Trabrennen über lange Distanzen laufen. Die Einflüsse der Rassen mit hoher Knieaktion - wie Hackney und Yorkshire Coach Horse -waren mit Sicherheit sehr groß. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten nur noch drei Hengste des Sektion-C-Cobs, aber die Zucht konnte glücklicherweise gerettet werden und erfreute sich im Laufe der Zeit großer Beliebtheit. Sektion-D-Cobs wurden mit Vollblütern gekreuzt. Das ergab hervorragende Hunter und hochqualifizierte Showpferde, die eine besondere Veranlagung für die Dressur zeigen. Cobs werden zwar bis nach Australien und Neuseeland verkauft, erreichen aber noch nicht die große Beliebtheit ihrer kleinen Verwandten, den Welsh Mountain Ponys und den Welsh Ponys.




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