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  Abenteuer pur im Land der Mounties und der Blockhütten


12.09.2005 | Pamela Sladky

Kananaskis Country Ritt

Kanada ist ein Land mit vielen Gesichtern: Bekannt für die Mounties (die königliche kanadische berittene Polizei), Holzfällerhemden und Blockhütten, hat es vor allem eine grandiose Landschaftsvielfalt zu bieten, die Kanada für viele Menschen zum Traumreiseziel Nr. 1 macht.

Einsame Bergwälder, ungebändigte Wildflüssen und prasselnde Lagerfeuer locken Jahr für Jahr auch viele Reiter nach Kanada. Ein paar Wochen Abstand von der Hektik des Alltags gewinnen - dazu eignen sich die unendlichen Weiten Kanadas ebenso, wie der angenehm schaukelnde Rücken der Pferde. Was kann es da also Besseres geben, als beides miteinander zu verbinden?

Unsere Reise führt uns in Westen Kanadas, genauer in das Kananaskis Country. Dieses riesige bewaldete Gebiet erstreckt sich über Tausende von Quadratkilometern und dient der kanadischen Metropole Calgary als Trinkwasserlieferant und Naherholungsgebiet. Seit 1906 ist das Kananaskis eine staatlich geschützte Zufluchtsstätte für Wald- und Wildwuchs. Inmitten dieser unberührten Landschaft liegt, auf einer Höhe von 1350 Metern, der Ausgangspunkt unseres Trails, umgeben von sanften Hügeln des Vorgebirges der Rockies.

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Geritten wird im Westernstil. Für Neulinge* auf diesem Gebiet gibt es eine Einschulung, die mögliche auftretende Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Pferden und Reitern vermindern soll. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit sich mit seinem Reitpferd vertraut zu machen, ist es doch für die nächsten Tage der wichtigste Partner auf unserer Reise. Damit sich auch alle Reiter wohl fühlen, stehen für all jene, die sich mit dem Sitz im Westernsattel nicht so recht anfreunden können, englische Modelle zur Verfügung.

* die Tour ist nur für geübte Reiter

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Als Reitpferde dienen vornehmlich Araber und sogenannte 'Canadians'. Das kanadische Pferd, in unseren Breiten eine eher wenig bekannte Rasse, stammt ursprünglich von französischen Pferden ab, die von König Louis dem XIV im 17. Jahrhundert in die Neue Welt geschickt wurden. Der Canadian ist ein starkes Pferd, witterungsunempfindlich und extrem genügsam, weswegen es oft als "The Little Iron Horse" bezeichnet wird. Ideal also für die Anforderungen, die an ein Wanderreitpferd gestellt werden.

Nach der Zuteilung der Reit- und dem Beladen der Packpferde geht es Richtung Westen. Aufgrund der rauen Topografie des Kananaskis ist diese Region kaum für motorisierte Fahrzeuge zugänglich. Eine Erkundung ist daher fast ausschließlich per Pferd oder per Pedes möglich. Als erste Prüfung für Pferd und Reiter steht an diesem Tag die Durchquerung des Fisher Creeks an, der mit seinem wechselnden Wasserstand mitunter für einige Aufregung sorgen kann - zumindest bei den Reiter, denn die routinierten Trail-Pferde waten durch die Wassermassen, als würden Sie eben mal einen Rinnsal durchqueren. Schön, wenn man sich auf sein Reitpferd so verlassen kann!

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Der für Kanada typische dichte Kiefernwald umrandet den Fuß des Mesa Butte und lässt die engen Wege oft gänzlich verschwinden. Nach einem gemütlichen Picknick vor dem grandiosen Panorama der westlichen Rocky Mountains, beginnt der Abstieg zum 300 Meter tiefer gelegenen Threepoint Creek. Gegen Abend wird das Camp, ein sogenanntes Leanto oder auch Mountain Men Camp, aus Zeltplanen und Baumstämmen errichtet. Wer der Meinung war sich jetzt ausruhen zu können wird enttäuscht, denn zuvor müssen die Pferde versorgt, das Lager aufgestellt und Feuerholz gesammelt werden. Das Leben in der Kanadischen Wildnis ist eben doch kein Spaziergang.

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Am Morgen des nächsten Tages begeben sich die Packpferde und die Reitgruppe nach einem ausgiebigen Frühstück erneut auf die Reise. Dieses Mal allerdings in verschiedenen Richtungen, denn die bevorstehende Reitroute ist für die Lasttiere nur schwer passierbar. So wird zu Beginn des Hogsback-Trail viel getrabt oder galoppiert. Gegen Mittag erreicht die Reitergruppe die Three Point Gorge, eine 200 Meter tiefe Schlucht, gebildet aus den Schmelzwassern der letzten Eiszeit. Ein atemberaubendes Naturschauspiel, das sich tief in die Erinnerung der Reiter einprägt. Je nach Wettersituation führt der weitere Weg entweder über die Bergspitze des 2200 Meter hohen Forgetmenot Ridge oder über den Lost Trail. Beide Routen führen immer tiefer in die Bergwelt, über einen Pass zum Elbow River, der sich gemächlich durch ein weites, romantisches Tal schlängelt. An diesem Abend bleibt der Gruppe die Errichtung eines eigenen Camps erspart, denn es wird in einem Tipi-Camp, einem festen Sommer-Zeltlager übernachtet, das sich auf einer versteckten Lichtung befindet.

Der nächste Tag bringt eine sehr anspruchsvolle Strecke mit sich. Oberhalb der Baumgrenze führt der Weg durch den Box Canyon. Ein Augenschmaus der besonderen Art wartet auf die Reiter, denn die herbe Schönheit der Rockies entfaltet hier in ihre ganze Pracht. 30 Kilometer und zwei hochragende Berge sind heute zu bewältigen. Ein beachtliches Tagespensum, das im Camp des Vorabends sein Ende findet.

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Am darauf folgenden Tag schlägt die Reitergruppe gemeinsam mit den Packpferden den Weg durch die Berge des Kananaskis Richtung Little Elbow River ein. Über sechs Stunden lang führt die herrliche Strecke weit hinein ins Elbow Tal, vorbei an den beinahe 3000 Meter hohen Banded Peak und Cougar Mountain. Durch ein Seitental der South Fork folgen die Reiter nun den zackigen Gipfeln der Opal Range. Direkt am Little Elbow wird für diese Nacht das Lager bezogen.

In den kommenden beiden Tagen wird gemeinsam die Umgebung rund um den Elbow River erkundet. Spektakuläre Ritte mit teilweise höchst anspruchsvollen Streckenabschnitten stehen den Reitern und Ihren Pferden bevor. So beispielsweise auch der Ritt zum Talus Lake, einem malerischen Bergsee der sich in 2200 Meter Höhe befindet. Um bis dorthin zu gelangen, muss ein steiler Aufstieg überwunden werden. Zum Glück sind die Pferde alte Profis und geländegängiger als jeder Offroader. Trittsicher führen Sie Ihre Reiter selbst durch unwegsames Gelände, völlig gelassen und souverän.

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Nach Abbruch des Lagers und einem herzhaften Cowboyfrühstück bestehend aus Pancakes, Sirup und Speck, führt der Weg am nächsten Tag weiter durch das Little Elbow Tal, vorbei an Mount Romulus und Remus bis zu einem Flussdelta. Den Reitern eröffnet sich hier eine pittoreske Landschaft die in der spektakulären Powderface Ridge gipfelt. Von hier aus bietet sich den Reitern eine großartige Rundsicht bis zum Canyon Creek - das Highlight dieses Tages und krönender Abschluss eines abenteuerlichen Rittes durch die kanadische Wildnis.

Am nächsten Morgen werden zum letzten Mal die Packpferde beladen und die Trekking-Pferde gesattelt. Auf direktem Weg geht es nun zurück zur Ranch, wo bereits der Pferdetransporter auf die Gruppe wartet.

Lust auf mehr?

Die zehntätige Reise "Kananasis Country Ritt" wird vom Reiseveranstalter Pegasus Reiterreisen organisiert.

Folgende Leistungen sind inkludiert:
Übernachtungen im Camp, erste und letzte Nach in privaten Bed & Breakfast Unterkünften, VP, Reiten.

Reiterliche Voraussetzungen:
Basiskenntnisse mit Geländeerfahrung sind für den Kananaskis Trail erforderlich. Das Gepäck wird zwar mit Packpferden transportiert, Sie verbringen aber oft 2 Nächte an einem Ort und machen von dort aus Tagesausflüge in die umliegenden Berge. Dann wird auch flott getrabt und galoppiert. Die durchschnittliche Reitzeit beträgt zwischen 4 und 7 Stunden.

Weitere Informationen:
Pegasus Reiterreisen
www.reiterreisen.com/rtab18.htm

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